Die Westsahara – ein gottverdammter Ort der Extreme.

Fotoposition: https://maps.app.goo.gl/kz59H2cbZPp2tLXNA












Die Westsahara – ein gottverdammter Ort der Extreme. Auf der einen Seite der ausgedörrte Sand, tot wie eine alte Kneipe nach Sperrstunde, auf der anderen das grüne, feuchte Leben, das sich an der Lagune festkrallt wie ein Betrunkener an seinem letzten Drink. Ad-Dakhla, während der Ebbe – eine Szenerie, als hätte der Himmel das Wasser mit einem einzigen tiefen Atemzug eingesogen und vergessen, es zurückzugeben.

Die Flamingos stehen da, langbeinig, hochmütig, als wüssten sie etwas, was du nicht weißt. Sie picken im schlammigen Grund, ziehen ihre gekrümmten Schnäbel durch das seichte Wasser, als würden sie nach einer Wahrheit suchen, die sich immer entzieht. Das Licht bricht durch, ein messerscharfer Kontrast – das verbrannte, nackte Land gegen das schimmernde, sumpfige Paradies.

Hinten, am Horizont, hockt ein kahler Hügel,

ein abgenagter Zahn in einem Maul aus Sand. Dahinter nur das endlose Nichts, die Sahara, trocken wie ein uralter Witz. Ein paar Funktürme, die die eingeflogenen Surfer mit 5G versorgen, ragen aus dem Dunst, als wollten sie sich an diesem Ort festhalten, als hätten sie Angst, dass selbst die Technologie hier den Verstand verliert.

Und du sitzt vor Deiner Kabine im Windschatten des Sandsturms, beobachtest die Flamingos, die Eleganz in einem Chaos aus Staub und Salz. Sie fliegen nicht weg, nicht jetzt. Vielleicht wissen sie, dass hier, in diesem fragilen Moment zwischen Ebbe und Flut, zwischen Leben und Verfall, zwischen Schönheit und Wahnsinn – alles irgendwie seinen Platz hat.



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