… und warum ich mich diesmal für den Radar Renegade AT5 entschieden habe
Der Gedanke ist verlockend: brachiale M/T-Reifen, die aussehen wie aus einer Apokalypse-Werbung und sich angeblich durch alles fressen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Und ich gebe es zu: Auch ich bin ihnen eine Zeit lang gefolgt – Matsch, Geröll, Sand, Abenteuer. Doch irgendwann stellt sich die Frage: Wie viel davon ist wirklich nötig, und wie viel nur mitschleppen der Unannehmlichkeiten?
45.000 Kilometer M/T – und das Ende einer Illusion
Ich hab's durchgezogen. 31 Länder, unzählige Strecken. 45.000 Kilometer mit den Cooper Discoverer STT Pro. Und ich wollte glauben, dass sie die Antwort sind – auf alles da draußen, was sich Reifen nennt.
Sie sahen brutal aus. Sie klangen brutal. Und sie fraßen sich durch manches Geröllfeld wie ein Tier auf Speed.
Aber dann kam Russland.
Nicht das Instagram-Russland. Das andere. Das schmierige Miststück vor Stalingrad, wo du auf einmal 20 cm dicken Lehm unter den Rädern und 10kg an jedem Fuß hast, wenn du aussteigst. Der stinkt wie Gülle und klebt wie Schuld.
Schlamm, Baby – und keiner kommt durch
Da war ich also. Ein schmaler Weg. Ein bisschen zu viel Regen in der Nacht.
Ich dachte: "Jetzt zeigen die Mud-Terrains, was sie können." Taten sie nicht.
Zwei, drei Umdrehungen – und alles war zu.
Das Profil voll. Keine Selbstreinigung. Kein Vor, kein Zurück.
Ich roch den Schlamm – und ich roch die bittere Erkenntnis:
Diese Reifen waren genauso machtlos wie alle anderen.
Der Unterschied? Sie hatten es vorher lauter angekündigt.
Ich hab geschaufelt. Ich hab geflucht. Ich hab geschwitzt. Gleiches Problem im schwarzen, Schmierseifeschlamm in Georgien Da hab ich aufgehört, an das M im M/T zu glauben.
Zurück zum A/T – zurück zur Vernunft
Ich brauch keinen Gummi, der posiert und lärmt. Ich brauch einen, der funktioniert. Überall.
Deshalb fahr ich jetzt Radar Renegade AT5. Kostet fast die Hälfte (159€) vom BFG, sieht okay aus, macht, was er soll. Und: hat auch ein Bergpictogramm, ist also auch offiziell für den Winter zugelassen. Was er da kann, wird sich zeigen.
Er wird auch mal versagen. Wahrscheinlich. Aber leiser, billiger und ohne große Klappe. Und das reicht mir.
Nach 20.000 Kilometern zieh ich Bilanz. Bis dahin geb ich ihm eine ehrliche Chance. Aber schon nach den ersten Kilometern ist klar; der Fahrkomfort ist deutlich gestiegen.
Fazit:
Wenn dich ein Reifen im Schlamm im Stich lässt, dann ist das wie ein Freund, der beim Umzug plötzlich Rückenschmerzen hat.
Ich bin durch damit. Ich will keinen Lärmmacher mehr – nur noch Grip, Ruhe und Ehrlichkeit.
Und nochwas: ich bin in Summe ca. 600.000km mit AT Reifen auf Jeep Grand Cherokee, Discovery4 und New Defender gefahren und hatte nie MT's vermisst. Allerdings kosten die Renegade 50% von BF goodrich und ich werde sehen ob sie auch nur halb so schlecht sind.

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