Wenn schon Pick-up, dann aber richtig! - Ken Block auf Chinas gefährlichster Straße

Es gibt Straßen, die Respekt verlangen. Und dann gibt es Straßen, die deinen Arsch auf eine Weise ins Schwitzen bringen, dass du dich fragst, warum du überhaupt einen Führerschein hast. Die Tianmen Mountain Road ist so eine Straße. Ein dünner Asphaltstreifen, der sich wie eine wütende Schlange durch den Fels windet, mit 99 verdammten Kurven und Abstürzen, die dich direkt ins Jenseits schicken könnten. Perfekt also für einen Wahnsinnigen wie Ken Block.

Climbkhana TWO: Wenn der Tod mit quietschenden Reifen um die Ecke driften kommt

Castor’s Trip of Life - Von der Tötungsstation in`s wahre Leben

Das Leben gibt dir manchmal eine zweite Chance, und wenn du sie nicht packst, bist du ein verdammter Idiot. Castor wusste das nicht – er war nur ein Hund, fünf Monate alt, ein Straßenköter mit mehr Pech als Verstand. Eingesperrt in einer ungarischen Tötungsstation, umgeben von Angst, Dreck und dem Geruch von Tod. Die Tage dort waren nichts weiter als ein grauer, stinkender Alptraum, und irgendwo in den dunklen Winkeln seines kleinen Hirns hatte sich wohl der Gedanke festgesetzt, dass das alles war. Dass es keine Wälder mehr gab, keine weichen Schlafplätze, keinen verdammten Käse.

Dann kam der Tag, an dem sich die Tür öffnete. Hände, die ihn packten. Stimmen. Ein Motor, der ansprang. Und plötzlich raste die Hölle rückwärts aus dem Rückspiegel, während Castor vorne auf dem Beifahrersitz hockte und nicht wusste, ob er sich freuen oder kotzen sollte.

Jetzt lag er hier. Auf meinem Bett. Direkt neben meinem Kopf. Als wäre es das Selbstverständlichste der Welt. Er schnarchte leise, ein zufriedenes, kleines Biest, das durch die Dunkelheit gekommen war, um in meine Welt zu stolpern. Und verdammt, er gehörte jetzt dazu. Ein echter Reisehund, geboren für die Straße, mit Augen, die mehr verstanden, als sie sollten, und einer Schnauze, die nach Mandarinen und Staub roch.

Doch das hier war nicht das Ende – es war erst der Anfang. Castors Leben war kein verdammter Netflix-Film über gerettete Hunde, die am Ende ein Häuschen mit Garten und rosa Hundebett bekamen. Nein, Castor hatte mehr verdient als das. Abenteuer. Freiheit. Dreckige Pfoten auf endlosen Straßen. Der Wind im Gesicht. Der Geschmack von Sand und Diesel in der Luft.

Und verdammt noch mal, er würde alles bekommen.

Die Westsahara – ein gottverdammter Ort der Extreme.

Fotoposition: https://maps.app.goo.gl/kz59H2cbZPp2tLXNA












Die Westsahara – ein gottverdammter Ort der Extreme. Auf der einen Seite der ausgedörrte Sand, tot wie eine alte Kneipe nach Sperrstunde, auf der anderen das grüne, feuchte Leben, das sich an der Lagune festkrallt wie ein Betrunkener an seinem letzten Drink. Ad-Dakhla, während der Ebbe – eine Szenerie, als hätte der Himmel das Wasser mit einem einzigen tiefen Atemzug eingesogen und vergessen, es zurückzugeben.

Die Flamingos stehen da, langbeinig, hochmütig, als wüssten sie etwas, was du nicht weißt. Sie picken im schlammigen Grund, ziehen ihre gekrümmten Schnäbel durch das seichte Wasser, als würden sie nach einer Wahrheit suchen, die sich immer entzieht. Das Licht bricht durch, ein messerscharfer Kontrast – das verbrannte, nackte Land gegen das schimmernde, sumpfige Paradies.

Hinten, am Horizont, hockt ein kahler Hügel,

Überleben bei Minus-Graden - Grenztester VS Otto Bulletproof

Samstagmorgen, Januar 2014. Der Mond hing noch fett und weiß am Himmel, als wir loszogen, Benjamin und ich. Grenztester, unterwegs zwischen Technik und Spiritualität, zwischen Allrad und Schneeketten, zwischen Feuerstahl und kaltem Biwaksack. Wir wollten uns testen, unsere Ausrüstung, unsere Nerven, unsere verdammte Belastungsgrenze. Und wir wollten wissen, was passiert, wenn man sich gegen die Natur stellt, ohne sich ihr zu unterwerfen.

 

Treffpunkt: Südschwarzwald, 08:00 Uhr. Lörrach versank unter einer dicken Wolkendecke, als wir ins schweizerische Mittelland hinabtauchten. Nebel, schweigsam und schwer. Zwei Stunden auf der Autobahn, und dann begann der Aufstieg zum Jaunpass. Erste Lichtblicke am Himmel, erste Hoffnung auf ein Wochenende ohne grau-in-grau.

Mein Mensch frisst alles

Heute lasse ich mal Castor reden 

Der Tag begann, wie er immer begann: Mein Mensch hatte Essen. Und ich nicht.  

Er saß da mit seinem Kaffee und seinem süßen Muffin und tat so, als würde ich nicht existieren. Aber ich existierte. Und ich war HUNGRIG. Also setzte ich mich vor ihn, legte den Kopf leicht schief (sie stehen auf sowas) und starrte ihn an.  

Er tat so, als würde er mich ignorieren. Amateur. Ich kann warten. Ich bin ein Profi.  

Dann kam das erste Stück. ZACK!  

Castor frisst alles

Der Tag begann, wie er immer begann. Castor saß vor mir und starrte mich an. Sein Blick war so eindringlich, dass ich fast meinte, er könne mit seinen braunen Augen Worte formen. Worte wie: „Na, was gibt’s heute, Boss? Irgendwas für mich dabei?“

Ich rührte in meinem Kaffee, biss in mein Muffin. Er zuckte mit den Ohren. Kaum hörbar, aber deutlich. Eine minimale Bewegung seines Kopfes nach vorn, kaum sichtbar, aber unübersehbar. Er kannte das Geräusch von Nahrung, egal welcher Art. Und wenn sie in meiner Nähe war, dann war sie auch potenziell für ihn bestimmt. Zumindest in seiner kleinen, hungrigen Welt. „Nicht für dich“, sagte ich.

Er blinzelte. Sagte nichts. Blinzelte wieder. Verdammt, er wusste, dass er mich hatte. Ich war schwach. Ich war vorhersehbar. Ich war ein Mensch mit einem weichen Herzen und einem schlechten Willen. Ich brach ein. Ein Stück Wurst flog Richtung Boden. Verschwunden, bevor es aufkam. „Verdammt, Castor“, murmelte ich. 

Vom Staub der Sahara gefressen zum rauen Atlantik vom Wind getrieben: Eine Reise entlang der Küsten Portugals und Spaniens

Ich hatte die verdammte Wüste endlich hinter mir. Der Sand war überall, in den Ritzen des Isuzu, in meinen Schuhen, zwischen meinen Zähnen. Marokko hatte mich ausgespuckt, wie ein Kerl, der zu lange in einer Bar gesessen und den letzten Drink doch nicht vertragen hatte. Ich war fertig mit der Hitze, dem Staub, den Nächten, in denen nur der Wind mit mir sprach. Jetzt kam der Atlantik, eine andere Art von Wildnis.

Portugal war sanft, fast zu sanft. Diese pastellfarbenen Dörfer, die unfreundlichen Leute, die Pastel de Nata und der verdammte Fado, der aus jeder Ecke kroch wie eine bittersüße Melancholie. Ich hielt irgendwo an, trank billigen Kaffee, ließ den Motor laufen, während ich mir die Karte ansah. Immer weiter nach Norden. Die Küste war schön, keine Frage, aber sie hatte noch nicht die Fäuste ausgefahren, noch nicht gezeigt, dass sie mich wirklich wollte.

Dann kam Nazaré. Ich stand oben auf der Klippe, am Leuchtturm, und sah hinunter auf das Wasser. Sechs Meter hohe Wellen. Für die Irren, die hier surften, war das ein laues Lüftchen. Ich dachte an die 30-Meter-Bestien, die sich hier im Winter auftürmten, daran, wie der Atlantik Menschen zerquetschen konnte wie leere Bierdosen. Und trotzdem kamen sie her, ritten diese Wellen, als hätten sie eine Rechnung mit Gott offen. Ich blieb eine Weile, ließ den Wind mein Gesicht zerfressen, dann stieg ich wieder in den Wagen und fuhr weiter.

Warum mein Hund Castor heißt (und nicht Pollux oder Atommüll)

Es gibt Namen, die man einem Hund gibt, weil sie einfach passen: Rex, Bello, Lumpi. Und dann gibt es Namen, bei denen die Leute nachfragen – und genau so einen hat mein Hund: Castor.

„Warum Castor?“ werde ich immer wieder gefragt, meistens mit einer Mischung aus Neugi er, Skepsis und der unterschwelligen Angst, dass ich meinen Hund nach einem Atommüllbehälter benannt habe. Nein, liebe Leute, ich habe nicht vor, meinen Hund radioaktiv leuchten zu lassen. Und nein, es gibt keine tragische Liebesgeschichte mit einer verstorbenen Zwillingsfrau.

Ein Name mit kosmischer Strahlkraft

Die Wahrheit ist viel erhabener – oder zumindest weniger toxisch. Castor ist nämlich nicht nur ein etwas unglücklich gebrandmarkter Behälter, sondern vor allem einer der beiden Hauptsterne im Sternbild Zwillinge. Zusammen mit Pollux bildet er das berühmte Duo, das nach der griechischen Mythologie benannt ist. Castor und Pollux waren Brüder, Halbgötter und ziemlich gute Kämpfer – wenn auch mit einem kleinen Problem: Castor war sterblich, Pollux nicht.

Wer oder Was bin ich? Overlander? Business Nomade?

Ich bin einer dieser Typen, die du nicht so oft triffst – einer, der sich den Staub der Straße in die Knochen fressen lässt, weil ich weiß, dass Leben kein sauberer, klimatisierter Konferenzraum ist. Ich habe in den schmierigen Maschinenräumen des Vertriebs gearbeitet, Zahlen geprügelt, Deals durchgedrückt, aber irgendwann wurde mir klar, dass echte Freiheit nicht in einer Excel-Tabelle steckt, sondern in der weiten, gottverlassenen Landschaft, wo ich mich nur auf meine eigenen Entscheidungen verlassen kann.

Jetzt bin ich draußen. Ein Mann, ein Hund, ein schweres, aufgerüstetes Biest aus Stahl und Gummi, das mehr Narben hat als ein alter Boxer.

Die Straßen führen mich weg von den hellen Städten, weg von den dampfenden Kaffeebechern der Mittelmäßigkeit, hinaus in den Staub, den Sand, die Einsamkeit. Ich bin einer dieser Typen, die am liebsten dort schlafen, wo kein verdammtes Licht den Himmel ruiniert und möglichst keine Touristen anzutreffen sind.

Castors erste Reise

Die Nacht war schwarz und still, bis auf das leise Brummen der Dieselheizung, die irgendwo in den Wäldern von Tschechien unter der Kabine ihr Werk verrichtete. Draußen knackten Äste im Frost, vielleicht ein Tier, vielleicht nur der Wind, der durch das Geäst kroch. Castor lag auf seiner Matte, eingerollt wie ein pelziger Wurm, die Ohren flach, die Augen halb geschlossen. Aber schlafen? Vergiss es. 
Das verdammte Gebläse machte ihm Angst. Tief im Bauch der Kabine spuckte es warme Luft aus, und Castor traute dem Ding nicht. Er war ein Hund aus Fleisch und Blut, kein Maschinenfreund. Also blieb der Boden tabu.

Aber bei jedem Geräusch außerhalb der Kabine schlägt er sofort an laut und kräftig. Ein wahrer Verteidiger.

Ich hatte ihm ein Bett gemacht, aber er hatte es sich auf der Decke bequem gemacht, genau zwischen dem Fahrersitz und der Tür, als wollte er für alle Fälle den Notausgang blockieren. Ich verstand ihn. Neue Orte, neue Geräusche, neue Dämonen. Er musste sich erst hineinfinden in dieses Leben auf Rädern.

Vergessene Stimmen der Sahara – Ein Filmbericht und eine persönliche Schuld


Es gibt Begegnungen, die einen nicht mehr loslassen. Momente, in denen sich das Schicksal anders hätte wenden können, wäre da nicht die Hand gewesen, die sich einem entgegenstreckt. Mein Weg durch die Westsahara war voller solcher Begegnungen – eine davon hat mich tief gezeichnet. Und als ich diesen Filmbericht sah, wusste ich: Ich bin es den Sahrauis schuldig, ihre Geschichte zu teilen.

Die Reise durch den Minengürtel

Auf meiner letzten Tour in die Westsahara führte mich die Route entlang des marokkanischen Berms – jenem gewaltigen Sandwall, der die von Marokko kontrollierten Gebiete von den von der Polisario beanspruchten Territorien trennt.

Magirus LKW - unterwegs auf der Seidenstraße (1965)

"Unternehmen Seidenstraße" ist der Titel dieser Film-Reportage über die Transferfahrt von 11 Magrius LKW von Ulm/München nach Afghanistan im Jahr 1965. Die kürzlich aufgefundene, farblich noch akzeptable 16mm Film-Kopie wurde vom Film-Spezialisten protel in Ulm in HD digitalisiert und überarbeitet. www.protel-film.de

Wüstenstaub, Dromedarsteaks, Landminen und die Suche nach dem perfekten Busch – 53 Tage Marokko und Westsahara - Ein etwas anderer Reisebericht

Die ersten paartausend Kilometer ratterten Ende Oktober unter den MT-Reifen dahin, als wäre der Teufel selbst hinter uns her. Österreich, Slowenien, Italien, Cote Azur, Frankreich, Spanien, Winterjacke rausgekramt, weil mir irgendein selbsternannter Reise-Guru erzählt hat: „Komm nach Spanien, ich bin schon da, hier ist es warm.“ Ja, genau. Warm wie eine Hundeschnauze im Januar. Kälte, Wind und ein Stellplatz zwischen LKWs, die nach abgestandenen Fritten und Abwasser stinken. Aber was soll's, weiter geht’s.

Dann endlich Algeciras. Fährticket, Kaffee, der nach Schiffsdiesel schmeckt, und ein letzter Blick auf Europa. Marokko ruft. Vier Wochen später könnte ich tot, verhaftet oder erleuchtet sein – wahrscheinlich eine Mischung aus allem.

Ankunft in Tanger Med – Fragen nach Drogen, Waffen und Drohnen

Tanger Med. Die Grenzbeamten starren mich an, als wäre ich die Reinkarnation eines gesuchten Warlords. Keine Drogen, keine Waffen, keine Drohnen – was für eine Enttäuschung. Dann winken sie uns durch, als ob sie plötzlich keine Lust mehr hätten. Willkommen in Marokko.


Der erste richtige Halt: Lac de Tislit in den Bergen bei Imilchil. Eine Gegend, die aussieht, als hätte ein betrunkener Gott sie entworfen – schroffe Berge, frostige Nächte, ein paar verirrte Ziegen. Die Zwillingsseen, angeblich entstanden aus den Tränen eines unglücklich verliebten Berberpaars. Romantisch, wenn man auf herzzerreißende Geschichten steht. Ich war mehr damit beschäftigt, einem gestrandeten Tiroler Flip-Flop-Träger aus dem Schlamm und der Scheiße zu helfen, der offenbar dachte, er sei auf Ibiza.