Lappland – durch den Dreck, den Wald, die Stille Teil 4 4K


Am Ende waren wir da, wo die Straßen aufhören und die Wildnis beginnt. Lappland – Schweden von seiner ehrlichsten Seite. Keine Touristenpostkarten, kein Hochglanz. Nur Wälder, Seen, Sümpfe, Rentierherden, die ohne Eile über den Weg ziehen, und ein Himmel, der nachts nicht mehr dunkel wird. Wir haben einen Shortcut genommen, 100 Kilometer quer durch Wald und Forst. Kein Navi, nur alte Sami-Pfade, die schon vor Jahrhunderten genutzt wurden. Wege voller Schlaglöcher, Matsch und Steine, die das Fahrwerk an seine Grenzen gebracht haben. Aber genau das war der Punkt: raus aus dem Bekannten, rein ins Ungewisse. Lappland ist groß, leer und gleichzeitig voll – voll mit Natur, mit Geschichten, die der Wind durch die Birken trägt, mit der Stille, die lauter ist als jede Stadt. Hier bist du entweder bereit, dich treiben zu lassen – oder du gehst unter. Es war rau, einsam, schön und voller Momente, in denen du spürst, dass du lebendig bist. Lappland, Schweden – das klingt für die Leute nach Rentieren und Polarlichtern. Für mich war es der Geruch von nassem Moos, von alten Birken, von Seen, die so kalt sind, dass sie dir die Zähne klappern lassen, wenn du nur reinschaust. Hier ist alles groß. Die Wälder fressen dich, wenn du nicht aufpasst. Und die Stille, diese verdammte Stille, die macht dich fertig. Keine Motoren, keine Stimmen, nur Wind und ein paar Vögel, die lachen, weil sie wissen, dass du verloren bist. Wir sind nicht verloren gegangen. Nicht richtig. Aber wir haben Blut und Nerven dagelassen, ein paar Schrauben wahrscheinlich auch. Und trotzdem: genau hier, in dieser Wildnis, merkst du, dass du lebst. Ich bin Castor. Der Hund, der den Norden riecht.

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