Georgien Teil 3 - Dreck, Felsen, Geröll und geiler Wein

Der Abano Pass. 38 Kilometer Dreck, Felsen, Geröll – und dann Schluss. Schnee, massiver Schnee, der dir wie ein kalter Mittelfinger ins Gesicht schlägt. Da stehst du mit deinem Bock, Motor heiß, Herz noch heißer, und alles sagt dir: weiter geht’s nicht, Junge. Ende. Zurück ins Tal.

Aber scheiß drauf. Georgien ist ein Land, das dir die Knochen bricht und sie gleichzeitig mit Wein wieder zusammenklebt. Der Wein – dunkel, süß, rau wie eine Kneipe kurz vor der Schlägerei. Einer dieser Tropfen, die dich glauben lassen, die Welt sei gar nicht so kaputt. Und die Landschaft – verdammt, die haut dir ins Hirn wie eine Albanien-Kopie, nur weiter weg. Dieselben wilden Berge, dieselben schmalen Wege, dieselben Menschen, die lachen, trinken und dich einladen, als wärst du seit Jahren verschollen. Nur dass hier alles noch ein Stück roher, ein Stück unnahbarer ist. Der Alte grinste, ich bellte in die kalte Luft, und irgendwo da oben hat der Abano gelacht. Wir hatten verloren, klar. Aber wir hatten gewonnen, weil wir überhaupt da waren. Das ist Georgien: Ein Land, das dir erst die Zähne ausschlägt und dir dann mit einem Glas Wein die Lippe kühlt.

































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