Ich rolle in die Halle. Die Neonröhren knistern wie das Schicksal selbst. Mein Isuzu steht da, bereit für sein Urteil. Der Mann tritt vor. Sein Blick schweift über die 265/75 16er Reifen, das Fahrwerk, die Winde, den Schnorchel – er könnte ein antiker Bildhauer sein, der die Perfektion einer griechischen Statue betrachtet.
Dann nach einer Stunde nickt er. Schwer. Bedächtig. „Schönes Ding.“
Mein Herz macht einen Satz. Habe ich es mit einer ausgestorben geglaubten Spezies zu tun? Einem wohlgesonnenen Beamten?
Er nimmt die Papiere, kritzelt ein paar Zeichen darauf – ein geheimes Ritual, das nur Eingeweihte verstehen – und genehmigt die Umbauten dann mit der Wucht eines Donnerschlags.
„Passt schon. Viel Spaß da draußen.“ ABER; es fehlen noch ein paar Formelle Unterlagen die ich noch besorgen muss und nächsten Dienstag bekomme ich dann die letzte Salbung.
Bedeutet eben noch eine Woche länger im feuchtkühlen Österreich verharren. Aber der Pamir ruft, und ich darf dann am 09.04. antworten. Dank dieses Mannes. Dieses Helden. Dieses wahren Straßenwächters.
Ich werfe den Motor an und rolle aus der Halle, ein freier Mann in einer (fast) freien Maschine. Bürokratie hat selten so süß geschmeckt.
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