Monatsupdate – 31 Tage unterwegs, 5.700 Kilometer Leben

31 Tage auf der Uhr. 5.700 km auf den Knochen.

Österreich, Italien, Frankreich, Spanien, Marokko – und jetzt stehen wir wie zwei alte Straßenköter kurz vor der Westsahara, die Nase im Wind, der Blick irgendwo zwischen Hoffnung und Staub.

Bin ich rastlos und ein Getriebener?


Manche sagen ja und sie haben sicher ein bisschen recht damit. Darüber habe ich heute nachgedacht.

Nicht „ein bisschen unruhig“, nicht „leicht getrieben“. Ich bin ein Hund ohne Zaun, ein Motor ohne Standgas, ein Mann, der an roten Ampeln schon das Gas sucht, obwohl der Fuß weiß, dass er warten müsste.

Andere stellen sich irgendwo hin.

Eine Woche dieselbe Aussicht.
Dasselbe Meer.
Dasselbe Tal.

Innenstadtsafari auf vier Rädern Oder: Warum größer nicht freier macht

Ich stehe hier in Marokko.

Im Ksar Tafnidilt. Ein Ort aus Lehm, Wind und Geschichten, die keiner aufschreibt.

Fünf Expeditionsmobile parken hier wie Beton-Buddhas auf Reifen.
Zwei kleinere Fahrzeuge auch. 

Was wir von den Tuareg lernen können

Wenn man einen Blick in den Alltag der Tuareg wirft, sieht man nicht nur ein Wüstenvolk – man sieht eine Lebensphilosophie, von der wir alle etwas lernen können. In diesem eindrucksvollen Video aus den 1990er Jahren wird das Leben einer Tuareg-Familie gezeigt: ihre Zelte, ihre Reisen, ihre Verbindung zur Natur, ihre Gemeinschaft.

Hier sind ein paar Gedanken, was uns ihr Alltag über uns selbst lehren kann:


💭 Was wir von den Tuareg lernen können:

Warum Menschen ihrem Auto Namen geben – und warum das völlig bekloppt ist



Stellen wir uns das einmal vor: Du steigst in deinen Offroader, der aussieht wie eine Mischung aus Panzer und Gartenschlauch, tippst aufs Lenkrad und flüsterst: „Los, Helmut, zeig ihnen, wer hier das Sagen hat!“ Halt… Moment mal. Helmut? Dein Auto? Das ist kein Kind, kein Hund, kein magischer Begleiter aus einem Fantasy-Roman – es ist ein Haufen Blech mit Rädern. Und ja, Menschen tun genau das. Ich persönlich halte das für krank in der Birne.

Es gibt zwei Gründe,

„Tajine, Staub und Fanfare“


Der Alte kocht Tajine, während die Sonne hinterm Horizont verschwindet und die Stille sich wie ein kaltes Tuch über die Wüste legt.

Er säuft Fanfare vom Weinhof Kohl, aus Grosswilfersdorf, seiner neuen Heimat, der Schwätzer unter den Weinen, und grinst dabei wie ein Mann, der denkt, er hätte die Welt erfunden.

Staub wirbelt durch die letzten Lichtstrahlen, Wind kratzt in den Zähnen, und alles fühlt sich an wie ein verdammter Film, nur dass wir echt drinstecken.
Er redet nicht, er tut einfach, säuft, kocht, lebt – als würde er der einzige Mensch sein, der hier je existiert hat.

Meine Entscheidung steht. Alle Expeditions-LKWs sind raus.

Weder mit einem Unimog, noch mit einem Steyr 12M18, noch mit einem MAN G90 wäre ich an die Orte gekommen, die ich in den letzten 14 Tagen so sehr geliebt habe.

Leben auf 3 Quadratmetern – 55.000 Kilometer Freiheit

Es gibt Momente, da braucht es keine Worte.
Wie jetzt gerade – irgendwo in der Westsahara, in völliger Dunkelheit. Über mir die Milchstraße, so klar, dass man meint, sie rauschen zu hören. Neben mir eine geöffnete Flasche Wein, Castor liegt dicht an meinem Bein, und der Wind trägt den Geruch von Salz und Erde herüber. Das ist unser Leben – draußen. Nicht zwischen Wänden, sondern unter Sternen.


Wir leben auf drei Quadratmetern.
Drei Quadratmeter aus GFK und Aluminium, die uns mehr bedeuten als jede Wohnung, die wir je hatten. Drinnen die Wärme, draußen die Weite – und irgendwo dazwischen das, was man Leben nennt.

Unser Zuhause ist ein Isuzu D-Max mit einer Geocamper-Kabine. Kein Luxusmobil, kein Komforttempel, sondern ein Werkzeug – gebaut, um uns dorthin zu bringen, wo Stille noch ein Geräusch ist. Auf 3 m² kochen wir, schlafen wir, schreiben, lesen, reparieren, fluchen und lachen. Alles passiert im selben Raum. Und genau das ist das Schöne daran: Das Leben schrumpft auf das Wesentliche zusammen.

Ein Zuhause, das sich bewegt




In den letzten zwölf Monaten sind wir über 55.000 Kilometer gefahren – 35.000 davon mit Castor, meinem Hund, meinem Begleiter, meinem kleinen Philosophen auf vier Pfoten.

Wir sind durch Wüsten und Berge gefahren, durch Schnee, Sand und über Pisten, die eigentlich keine sind. Vom Atlantik bis tief hinein in die Sahara. Von einsamen Hochebenen bis zu Küsten, an denen die Brandung die Nacht durchbrüllt.

Ein Großteil unseres Lebens spielt sich draußen ab. Zwischen Himmel und Erde, zwischen Wind und Stille. Die 3 m² Kabine ist nur der Rückzugsort, wenn es kalt wird, wenn der Sand peitscht oder wenn die Müdigkeit einen überrollt. Der Rest des Lebens findet vor der Tür statt – dort, wo man die Sterne zählen kann, das Feuer knistert und Castor im Schein der Stirnlampe seinen Platz sucht.


Alltag auf Achse

Morgens wache ich auf, wenn das Licht durchs kleine Fenster fällt. Draußen vielleicht Wind, vielleicht Regen, vielleicht einfach nur Ruhe.
Dann der erste Kaffee – immer auf dem kleinen Kocher, immer mit diesem vertrauten Zischen des Gases.

Castor streckt sich, gähnt, schaut mich an, als wüsste er längst, dass es wieder weitergeht.

Wir haben gelernt, dass Glück keinen Platz braucht. Es braucht nur Bewegung, Neugier – und die Fähigkeit, mit wenig zu leben.
Das Leben auf 3 m² ist ein Test. Man lernt, was wirklich wichtig ist – und was man alles nicht braucht. Jeder Handgriff hat seinen Platz. Jeder Gegenstand seine Bedeutung. Nach 45.000 Kilometern wird Ordnung zur Gewohnheit, und Einfachheit zur Freiheit.

Die Kunst, zu bleiben, wo man nicht bleiben kann

Manchmal frage ich mich, warum ich das mache. Warum ich nicht einfach irgendwo bleibe.
Aber dann kommt wieder dieser Moment: ein Sonnenuntergang in der Wüste, das Heulen des Windes über dem Dach, Castor zusammengerollt in der Ecke – und die Stille nach einem langen Fahrtag. Dann weiß ich es wieder.

Wir wohnen nicht im Isuzu – wir leben darin.
Es ist kein Verzicht. Es ist eine Entscheidung. Gegen das Überflüssige. Für das, was bleibt, wenn alles andere weg ist: Freiheit, Bewegung, Zeit – und ein Hund, der jeden Tag aufs Neue zeigt, was wirklich zählt.

Wenn man das Leben so reduziert, merkt man irgendwann: Man hat nichts verloren. Nur Ballast.

ABER: 3qm können auch verdammt eng werden wenn das Wetter nicht mitspielt. Und weil man mit dem älterwerden auch etwas mehr komfort braucht? Brauchen wir auch mehr Platz? Und sind deshalb. Auf der suche nach einem neuen Vehikel. Die Entscheidung dazu und was es werden soll? Findet ihr. Unter dem folgenden Link. http://offdoor.blogspot.com/2025/11/meine-entscheidung-steht-alle.html


Western Sahara - Morocco - former Spanish Sahara Impressions


Die Westsahara – ein Ort, an dem die Zeit langsamer zu fließen scheint. Endlose Sand- und Steinflächen, stiller Wind, klare Horizonte. Hier draußen spürt man eine Form von Freiheit, die schwer in Worte zu fassen ist. In diesem Video nehme ich euch mit auf meinen Trip durch den südlichsten Teil Marokkos – bis hin zu einer der entlegensten und normalerweise gesperrten Regionen rund um Al Mahbas. Ein Gebiet, das kaum jemand zu sehen bekommt. Weite, Rohheit, Stille. Ein Landstrich, in dem man die Kraft der Wüste wirklich versteht.

Dangerous Roads – Abano-Pass in Georgien - Mai 2025


Der Abano Pass – 63 Kilometer Schlamm, Felsen, Geröll und Wahnsinn. Ich wollte ihn im Mai 2025 bezwingen. Hab’s versucht. Bin gescheitert. Nach 38 Kilometern war Schluss. Schnee, Erdrutsch, meterhoch, kalt wie Spott. Der Motor kocht, das Herz brennt – und irgendwo zwischen Nebel und Stolz sagt dir die Straße: Das war’s, Freund. Aber Georgien, verdammt noch mal, Georgien lässt dich nicht einfach scheitern. Es haut dir die Zähne raus und schenkt dir danach einen Krug Wein ein. Dunkel, ehrlich. Der Geschmack von Erde, Feuer und Geschichten, die du nie vergessen wirst. Die Landschaft? Eine Faust ins Gesicht der Gewohnheit. Berge wie Wellen aus Stein, Menschen, die dich empfangen, als wärst du längst Familie. Ein Land, roh, schön, brutal und gütig zugleich. Der Alte grinste. Ich bellte. Und der Abano lachte von oben. Vielleicht haben wir verloren. Vielleicht auch gewonnen. Das ist Georgien. Ein Land, das dich bricht – und dich im selben Atemzug wieder zusammensetzt.

Russland – Armenien – Georgien: Bestoff Fotos


Ich hab mein Samsung Galaxy S23 Ultra geschnappt und bin losgezogen. Russland, Armenien, Georgien – drei Länder, drei Geschichten, drei Orte, die sich nicht verstellen.
Keine Postkartenmomente, keine Inszenierung. Nur Staub auf Straßen, Gesichter, die lachen oder schweigen, alte Häuser, die immer noch stehen, und Berge, die sich weigern, klein zu sein. Jedes Foto, direkt aus dem Leben geschossen. Roh, ehrlich, ein bisschen kaputt. Genau wie wir. Wenn du die Welt durch meine Augen sehen willst – ohne Filter, ohne Glamour, nur Realität –, dann steig ein. Samsung Galaxy S23 Ultra in der Hand, Augen offen, Herz dabei.

Warum Starlink für mich längst mehr ist als nur Internet – es ist Sicherheit, Freiheit und Ruhe


Wenn man so reist, wie ich reise – mit einem Isuzu D-Max, Geocamper-Kabine auf dem Rücken, irgendwo zwischen den Dünen Mauretaniens und den Bergen des Hohen Atlas – dann wird das Thema Verbindung zur Welt irgendwann mehr als nur eine technische Frage. Es wird zu einem Sicherheitsfaktor.

Seit einigen Monaten begleitet mich auf meinen Touren das Starlink Mini Reise 50 Paket.
Kostenpunkt: 245 € für die Hardware und ca. 40 € im Monat für das Abo mit 50 GB.
Klingt erst einmal nach Luxus, aber wer schon einmal stundenlang in einem marokkanischen Shop versucht hat, eine lokale SIM-Karte zu aktivieren, während der Wind feinen Sand in jede Ritze treibt, weiß, dass es irgendwann auch um Nerven, Zeit und Sicherheit geht.

Flussdurchquerungen auf Offroad-Touren – sicher ans andere Ufer


Ein reißender Bach, das Glitzern der Sonne auf der Wasseroberfläche, der Duft von feuchter Erde – für viele Offroader ist eine Flussdurchquerung der Inbegriff von Abenteuer. Doch wer unvorbereitet hineinfährt, riskiert mehr als nasse Füße: Motorschäden, blockierte Bremsen oder ein festgefahrener Wagen im Flussbett können das Erlebnis schnell zum Albtraum machen. Mit der richtigen Vorbereitung, Technik und Vorsicht lässt sich das Risiko deutlich minimieren.


1. Vorbereitung ist alles

CAMPING war GESTERN - Cyber Caravaning ist MORGEN

In Korea geht Camping etwas anders!

Die Welt wird gerade neu verhandelt – OHNE Europa


Russland. Kein Filter. Keine Propaganda. Nur Straße.

Guérot sagt, die Welt verhandelt sich neu – ohne Europa.
Ich nicke. Ich hab’s gesehen.

4.500 Kilometer Asphalt und Staub. Wolgograd, Samara, kleine Dörfer, deren Namen du vergisst, aber deren Gesichter du behältst. Volle Regale, neue Autos aus Russland und China, westliche Produkte – Leben überall.

Ich hab mit Menschen gesprochen – Polizisten, Soldaten, Fahrern, Kellnerinnen.
Alle freundlich, offen, neugierig. Keine Feindseligkeit. Nur Menschsein.

Aber dann, auf den Landstraßen, in den kleinen Städten, da sitzt auch ein anderer Schatten.
Junge Männer mit Narben, Krücken, stummen Blicken.
Ein paar haben Freunde verloren. Ein paar fahren zu Beerdigungen, wo Mütter weinen und niemand fragt, warum. Das ist die andere Seite der Medaille.

Sie lachen trotzdem. Trinken Tee. Leben weiter. Weil es nichts anderes gibt.

Europa redet über Moral. Russland trägt seine Wunden still.
Und trotzdem – oder gerade deswegen – es lebt. Wild, widersprüchlich, echt.

Ich fahr wieder hin. Weil dort noch was pulsiert, das wir hier längst verlernt haben.

150 % Interimmanager – und dann?

Wer als Interimmanager arbeitet, weiß: 100 % Einsatz reicht meist nicht. Man muss schneller denken, klarer entscheiden, härter verhandeln, länger durchhalten.

150 % – das ist die Währung, in der wir liefern. Nicht einmal, nicht zweimal – sondern über Jahre hinweg.

Man lebt im Takt von Projekten, Deadlines, Ergebnissen. Man zieht in fremde Organisationen wie ein Notarzt in den Operationssaal.

Man geht hinein, wenn es brennt, und geht wieder, wenn die Flammen gelöscht sind. Und zwischen den Einsätzen?

Da gibt es kein "zwischen". Denn ein Interimmanager lebt nicht in der Leere zwischen Aufträgen – er lebt im Auftrag selbst. So war es auch bei mir. Über mehr als zwanzig Jahre lang. Ich war der, der kam, wenn andere nicht mehr konnten oder wollten. Der, der das Ruder übernahm, wenn die See rau war. Der, der in Rekordzeit Erfolge liefern musste, ohne das Luxuspolster langer Einarbeitung.

Und ja – ich habe es geliebt.

Der 365te Sonnenuntergang


Irgendwann merkst du, dass selbst die schönsten Dinge anfangen, sich zu wiederholen.

Der Himmel macht wieder dieses große Theater: ein paar Wolken, ein paar Strahlen, alles in Orange getaucht wie ein billiger Drink an der Hotelbar.

Die Leute stehen da, andächtig, mit ihrem Smartphone als würde gleich Gott persönlich auftreten. Aber nein — es ist wieder nur die Sonne, die untergeht.

Nummer 365.

Freistehen – Freiheit auf vier Rädern, irgendwo zwischen Staub und Gesetz


Es gibt diese Plätze. 
Nicht auf den Landkarten, nicht in den Reiseführern. Plätze, an denen du mitten in der Nacht den Motor abstellst, die Scheiben runterkurbelst, und nur noch den Wind hörst, der an der Karosserie kratzt wie ein alter Hund an der Tür.
Freistehen nennen sie das. Wildcampen.
Klingt nach Freiheit. Nach Whisky am Lagerfeuer und nach niemandem, der dir sagt, wann du duschen sollst oder wo du dein verdammtes Wohnmobil hinstellen darfst.

Die Illusion vom Gesetzlosen

Aber vergiss die Romantik. Europa ist kein wilder Westen. Überall hängen Schilder: „Campen verboten“, „Privatgrund“, „Polizei informiert“.

Im Zwiespalt: Zwischen Isuzu-Kabine und Expeditions-LKW


Seit Georgien geht mir dieser Gedanke nicht mehr aus dem Kopf.

Eine Woche in der Kälte – zwischen –12 und +2 Grad bei Regen und Schneeregen – eingeschlossen in GFK. Ich mit meinem Hund.

Die Heizung röchelt, der Atem gefriert fast an den Scheiben, und die Kabine auf meinem Isuzu fühlt sich kleiner an als je zuvor. Da hat es angefangen: das Grübeln, das Kreisen. Vielleicht reicht der Isuzu nicht mehr. Vielleicht brauche ich mehr Raum. Vielleicht ist es Zeit für einen verdammten Expeditions-LKW.

Der Regen klopft aufs Dach wie ein Betrunkener, der heim will. Drinnen: ich – zusammengequetscht mit meinem Hund, der mir ständig am Ohr leckte. Er wächst. Jeden Tag. Er nimmt mehr Raum, mehr Luft, mehr Leben. Die Kabine meines Isuzu wird kleiner, enger, fast wie ein Käfig.

Der Traum vom LKW
Und dann fängt der Kopf an zu rattern: Verdammt, ein Expeditions-LKW mit großer janine und Dusche – das wär’s. Platz wie in einer kleinen Wohnung. Bewegungsfreiheit. Ein Bett, in dem man nicht ständig die Knie anzieht. Ein Wagen, der sagt: „Scheiß drauf, Wetter. Scheiß drauf, Welt.“

Die Ohrfeige der Realität Aber gleich danach kommt die Stimme, die alles kaputtdenkt:

Mit so einem Trumm stehst du vor engen Wegen wie ein Elefant vor einer Katzentür. Die Täler, die versteckten Ecken, die wilden Pfade – vergessen.

Gefangen im Schatten der MiGs – Ein Deutscher zwischen Regen, Rubel und russischer Garnisons-Polizei

Bild ist Nach eigenen Vorgaben und Bildern KI generiert

Es roch nach nassem Lehm, Diesel und einer Spur Paranoia, als ich nach 4.200 Kilometern Landstraße durch Russland den Tank auf Reserve und das Hirn im Leerlauf hatte. 

Budjonnowsk Буденновск Region Stawropol RussiaMay 10, 2025 25° C

Noch dreihundert Kilometer bis zur georgischen Grenze, der Regen nagelte auf das Blechdach wie ein besoffener Schlagzeuger, und das Fernlicht der Entgegenkommenden brannte mir ins Hirn. Ich hatte 400 Euro in Rubel gewechselt, ein Himmelfahrtskommando aus kleinen, fettigen Scheinen. Sollte eigentlich nur reichen für 800km 1x quer durch Tschetschenien, Russland nach Astrachan. Nicht geplant waren die 4.500 km bis hinter Samara und zurück nach Wladikawkaz. Aber die Russen wollten mich bei 3 Grenzübertrittsversuchen nicht nach Kasachstan ausreisen lassen. Ich hatte noch 1000 Rubel, gerade so viel, dass der Diesel reichte und morgen noch ein Mittagessen drin wäre. 

Russia 4K - From Saint Petersburg to Kamchatka | Cinematic Drone Footage

Begeben Sie sich auf eine atemberaubende Flugreise über Russland in beeindruckender 4K Ultra HD-Auflösung. Von der eisigen Wildnis von Tschukotka und der Jamal-Halbinsel über die Vulkangipfel von Kamtschatka und die ruhigen Tiefen des Baikalsees bis hin zu den hoch aufragenden Bergen von Dagestan und der Republik Altai – dieses Drohnenvideo fängt die vielfältige und beeindruckende Schönheit des größten Landes der Erde ein.

Entdecken Sie das pulsierende Stadtleben Moskaus und den imperialen Charme von Sankt Petersburg, fliegen Sie über die zerklüftete Pazifikküste der Region Primorsk und erleben Sie Natur, Geschichte und Kultur in einem epischen Kinoerlebnis.

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=LaHprcJcMbc

ReiseerFAHRungen LIVE - 🌍 Von Großwilfersdorf über Russland zum Polarkreis – 115 Tage, 30.000 km, 21 Länder, 1 Irrer und ein Hund

Von Großwilfersdorf, Steiermark nach Russland über Georgien und Armenien quer durch Europa bis nach Lappland zum Polarkreis.

Grenzdramen, wilde Straßen, unglaubliche Begegnungen – und mein Hund Castor, der jeden einzelnen Kilometer erschnüffelt hat.
📍WO: Weinhof & Feiergut F.Kohl, Großwilfersdorf
📅 WANN: 24 Oktober 2025 19:00 Uhr
👉 Mehr Eindrücke schon jetzt unter : www.overland.4x4.de
Kommt vorbei – Eintritt frei - kein Dia-Abend, sondern ein Roadtrip zum Miterleben! 🚀🍷

Was die Menschen wirklich interessiert ist nicht das WAHRE LEBEN ...

Die meisten von euch kennen meinen Reiseblog www.overland-4x4.de 👉 https://offdoor.blogspot.com/ – Wüsten, Berge, Schlamm, Schrauben, der ganze Wahnsinn eben. 386.338 Lesezugriffe bisher.

Was fast keiner weiß: Ich betreibe seit 2011 auch den Blog ZEITENWENDE 👉 https://z-e-i-t-e-n-w-e-n-d-e.blogspot.com/. Ja, genau – ZEITENWENDE. Lange bevor dieser Cum-Ex-Scholz sich den Begriff unter den Nagel gerissen hat, stand er schon bei mir im Header. Heute hat der Blog über 17 Millionen Lesezugriffe, obwohl ich seit Jahren kaum noch was schreibe. Heißt übersetzt: Bewusstsein, Politik, Gesellschaft, Weltirrsinn – das wollen die Leute lesen.



Und dann noch mein YouTube-Kanal 👉 https://www.youtube.com/@JWSmith.

2003 – Die Entführung von 32 Touristen in der algerischen Sahara

 

Ein dramatisches Kapitel der jüngeren Geschichte: 
32 europäische Reisende wurden von der islamistischen Gruppe GSPC verschleppt, manche verbrachten fast ein halbes Jahr in Gefangenschaft. 

Das Video geht den Fragen nach: 
- Welche Hintergründe und Motive standen hinter der Geiselnahme? 
- Wie verliefen die Befreiungsaktionen und welche internationalen Reaktionen folgten? 
- Und welche Konsequenzen hatte dieses Ereignis für die Sicherheit von Touristen in Krisenregionen?

Russland, du geile Sau. Impressionen eines Overlander Hundes

Russland. - Alle im Westen brüllen: „Fahr da nicht hin! Wahnsinn! Krieg! Sanktionen! Putinland!“
Die ganze Moralpolizei sabbert in ihre Tastaturen, während sie vorm Fernseher hocken und die nächste Netflix-Serie einschalten.
Und wir? Wir haben den Motor angeworfen, den Hund ins Auto gesetzt und sind einfach losgefahren. Keine Angst, kein Zaudern. Einfach Gas.

Und was haben wir gesehen? Ein Land, das lebt. Und wie.

Supermärkte, randvoll bis unter die Decke. Obst, Gemüse, Fleisch, Käse – alles da. Importiertes Zeug, russisches Zeug, sogar verfickter österreichischer Zweigelt steht da im Regal, als würde Wien gleich um die Ecke liegen. Sanktionen? Lachnummer. Vielleicht merkt’s die Elite im Westen, die keinen Kaviar mehr kaufen kann, aber der normale Mensch in Russland lebt. Punkt.

Nur eins nervt: deine verdammte Kreditkarte von Wessies kannst du vergessen. Tanken? Keine Chance. Geld abheben? Vergiss es. Cash oder Arsch. Aber was soll's – die Karre läuft, der Hund schnarcht, und wir haben genug Sprit, um den halben Kontinent zu durchqueren.

Der Tod meiner Drohne - Tanz auf dem Vulkan

 

Manchmal verwechselst du Mut mit Dummheit. 
Vayots Sar, Armenien. Ein Vulkan, kahl wie ein abgetretener Stiefel, und oben drauf der Wind – nicht Wind wie du ihn kennst, sondern ein gottverdammter Vorschlaghammer, der dir die Luft aus den Lungen prügelt. 

Ich dachte, ich wäre schlauer, härter, kontrollierter. Ich dachte, die Drohne tanzt nach meiner Pfeife. Falsch gedacht. 

„Auge der Sahara“ eines der nächsten Ziele?

Guelb er Richat – Die „Auge der Sahara“-Struktur 

https://de.wikipedia.org/wiki/Guelb_er_Richat

Die Richat-Struktur, auch bekannt als Guelb er Richat oder poetisch als das „Auge der Sahara“, ist eines der spektakulärsten und zugleich rätselhaftesten Naturphänomene Nordafrikas. Versteckt im endlosen Sand- und Steinmeer der mauretanischen Sahara, erhebt sich dieses gigantische kreisförmige Gebilde aus der Landschaft wie eine Botschaft von einem anderen Planeten. Für Reisende, die den Mut haben, abseits der üblichen Pfade unterwegs zu sein, ist es eines der eindrucksvollsten Ziele, die Westafrika zu bieten hat.

Die Richat-Struktur liegt im Adrar-Plateau in Zentralmauretanien, nahe der kleinen Oasenstadt Ouadane, rund 500 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Nouakchott.

Lappland – durch den Dreck, den Wald, die Stille Teil 4 4K


Am Ende waren wir da, wo die Straßen aufhören und die Wildnis beginnt. Lappland – Schweden von seiner ehrlichsten Seite. Keine Touristenpostkarten, kein Hochglanz. Nur Wälder, Seen, Sümpfe, Rentierherden, die ohne Eile über den Weg ziehen, und ein Himmel, der nachts nicht mehr dunkel wird. Wir haben einen Shortcut genommen, 100 Kilometer quer durch Wald und Forst. Kein Navi, nur alte Sami-Pfade, die schon vor Jahrhunderten genutzt wurden. Wege voller Schlaglöcher, Matsch und Steine, die das Fahrwerk an seine Grenzen gebracht haben. Aber genau das war der Punkt: raus aus dem Bekannten, rein ins Ungewisse.

Georgien Teil 3 - Dreck, Felsen, Geröll und geiler Wein

Der Abano Pass. 38 Kilometer Dreck, Felsen, Geröll – und dann Schluss. Schnee, massiver Schnee, der dir wie ein kalter Mittelfinger ins Gesicht schlägt. Da stehst du mit deinem Bock, Motor heiß, Herz noch heißer, und alles sagt dir: weiter geht’s nicht, Junge. Ende. Zurück ins Tal.

Aber scheiß drauf. Georgien ist ein Land, das dir die Knochen bricht und sie gleichzeitig mit Wein wieder zusammenklebt. Der Wein – dunkel, süß, rau wie eine Kneipe kurz vor der Schlägerei. Einer dieser Tropfen, die dich glauben lassen, die Welt sei gar nicht so kaputt. Und die Landschaft – verdammt, die haut dir ins Hirn wie eine Albanien-Kopie, nur weiter weg. Dieselben wilden Berge, dieselben schmalen Wege, dieselben Menschen, die lachen, trinken und dich einladen, als wärst du seit Jahren verschollen. Nur dass hier alles noch ein Stück roher, ein Stück unnahbarer ist.

Armenien. Ein Land, das nach Staub schmeckt und nach Wein riecht. Die Straßen voller Schlaglöcher, die Herzen der Menschen aber weich wie frischgebackenes Brot. Wir haben uns hochgeschleppt zum Mount Azahak, einem alten Vulkan, der schon lange keinen Bock mehr auf Feuer hat – aber trotzdem noch so da steht, als würde er die Welt beherrschen.

Du gehst da hoch, atmest dünne Luft, und alles in dir schreit: „Was zum Teufel machst du hier?“ Und dann blickst du runter – über Täler, Steine, Schafherden, uralte Wege – und du weißt, genau das ist der verdammte Grund.

Armenien hat mich überrascht. Nicht nur mit seinen Weinen, die dir den Kopf verdrehen, oder mit dem Cognac, der dir den Bauch wärmt. Sondern mit dieser Gastfreundschaft, die dich mitten ins Herz trifft. Fremde, die dir den letzten Teller Essen hinstellen, als wärst du Familie.

Und über allem der Ararat. Dieser Berg, den die Armenier sehen, aber nicht mehr haben. Wie eine alte Liebe, die dir für immer genommen wurde – und trotzdem nicht aus deinem Kopf verschwindet.

Dies ist kein Video über Tourismus. Es ist ein Stück Wahnsinn, ein Vulkan, der schläft, und ein Land, das wach ist.

Castor`s Little Trip of Live - Von Zentralasien bis Lappland Teil 1 - 4.500 km Russland

Von den staubigen Straßen Russlands bis hoch zum Polarkreis in Lappland.

Eine Reise über Kontinente, durch endlose Steppen, raue Gebirge, einsame Wälder und eisige Küsten.

Teil 1 - 4.500 km Russland
Mit dem Isuzu D-Max und Geocamper – und natürlich Castor, meinem vierbeinigen Reisegefährten – ging es quer durch Europa und Asien: Russland, Georgien, Armenien, Zentralasien, Skandinavien und zurück. (Österreich, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Türkei, Georgien, Russland, Armenien, Griechenland, Albanien, Montenegro, Bosnien, Kroatien, Slowenien, Deutschland, Belgien. Luxembourg, Frankreich, Niederlande, Dänemark, Schweden, Norwegen) Erlebt atemberaubende Landschaften, spontane Begegnungen, wilde Offroad-Pisten, Grenzübertritte, die nach Abenteuer riechen – und den Norden Lapplands, wo der Wind Geschichten flüstert und das Licht niemals schläft.

Impressionen aus Armenien – zwischen Staub, Bergen und ein bisschen Wahnsinn

Armenien ist kein Land, das man sich schöntrinkt. Es haut dir die Wahrheit direkt ins Gesicht. Berge, karg und wild, Straßen, die mehr Löcher als Asphalt sind, und Dörfer, die aussehen, als wären sie aus einer anderen Zeit herausgefallen. Und genau deshalb bleibt es hängen.

Wir sind in Russland nicht durch sterile Industriegebiete gefahren – wir sind durch Millionenstädte wie Samara und Wolgograd gerollt, haben endlose Felder und Dörfer entlang der kasachischen Grenze hinter uns gelassen, und dann stand da plötzlich, nach Georgien, Armenien, rau, ehrlich, ungeschönt.

In Areni, dem kleinen Weindorf, wo der Staub klebt wie ein alter Mantel, stand dieses eine Schild am Ortseingang. Ich schwöre, das haben sie extra hingestellt, weil sie wussten, dass der Alte und ich, Castor, hier aufkreuzen. Der Alte grinste, ich schnüffelte, und der Gedanke blieb: manchmal schreibt dir ein Land seine eigenen Witze, du musst sie nur lesen.

Und dann war da dieser verdammte Hügel bei Geghard, wo das Wasser den Berg hinaufläuft. Esoteriker faseln was von Energiefeldern und kosmischen Kräften. Mein Gehirn sagt: Blödsinn. Das Wasser läuft da hoch, weil es eben Bock drauf hat. Punkt. Armenien eben – widersprüchlich, trotzig, wie ein Hund, der nicht an der Leine gehen will.

IMPRESSIONEN aus Russland - 4.500 km Wladikawkas - Astrachan - Wolgograd - Mashtakovo - Samara - Wladikawkas

Castor, der Overlander-Hund sammelt seine Gedanken: Der Alte hat gesagt: „Wir fahren nach Russland.“

Ich dachte nur: Klingt nach verdammt viel Straße und noch mehr Geschichten, die keiner glaubt, bis er sie selbst riecht.
4.500 Kilometer. Millionenstädte wie Samara und Wolgograd – keine verrosteten Lada-Wracks, sondern blitzende SUVs und Limousinen, so sauber, dass du dich drin rasieren könntest.
Supermärkte, vollgestopft bis oben hin –
alles da, was es bei uns auch gibt. Nur die Preise bei der Kasse haben nicht versucht, dich umzubringen.
Und dann das Land dazwischen:
Felder bis zum Horizont, Sonnen- und Monblumen wie Soldaten in Reih und Glied, Weizen, der im Wind flüstert, und Straßen, die manchmal singen und manchmal schreien, wenn der Asphalt alt wird.

Wir sind durch Tschetschenien und dann entlang der Grenze zu Kasachstan und der Wolga gekrochen, danach quer durch Russland nach Nord-Ossetien-Alanien, immer weiter, bis die Tankuhr nervös wurde.
Die Leute?
Offen, neugierig, manche still, manche mit einem Lächeln, das wie ein Schluck klarer Wodka ist – brennt erst, wärmt dann.
Ich hab meinen Kopf aus dem Fenster gesteckt, die Welt gefressen mit Nase und Augen, und irgendwann gemerkt:

116 Tage – 30.000 Kilometer – 21 Länder von Russland zum Polarkreis in Lappland

Von den staubigen Straßen Russlands bis hoch zum Polarkreis in Lappland. Eine Reise über Kontinente, durch endlose Steppen, raue Gebirge, einsame Wälder und eisige Küsten. Mit dem Isuzu D-Max und Geocamper – und natürlich Castor, meinem vierbeinigen Reisegefährten – ging es quer durch Europa und Asien: Russland, Georgien, Armenien, Zentralasien, Skandinavien und zurück. (Österreich, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Türkei, Georgien, Russland, Armenien, Griechenland, Albanien, Montenegro, Bosnien, Kroatien, Slowenien, Deutschland, Belgien. Luxembourg, Frankreich, Niederlande, Dänemark, Schweden, Norwegen) Erlebt atemberaubende Landschaften, spontane Begegnungen, wilde Offroad-Pisten, Grenzübertritte, die nach Abenteuer riechen – und den Norden Lapplands, wo der Wind Geschichten flüstert und das Licht niemals schläft. ➡️ 116 Tage pure Freiheit. Keine Hotels, kein Plan B – nur Straße, Natur und das Hier und Jetzt. 📌 Mehr Videos, Bilder und Informationen zu dieser Reise folgen in den nächsten Wochen – bleibt dran, abonniert den Kanal und verpasst nichts! #Overlanding #Lappland #OffroadAdventure #Vanlife #IsuzuDMAX #Geocamper #ReisenMitHund #AbenteuerReise #PamirHighway #Russland #Skandinavien #OverlandTravel #TravelWithDog #OffroadLife #Wildnis

Ich schwöre dir, die wussten, dass wir kommen.

Der Alte und ich – wir rollen in die Stadt wie zwei Flaschen billigen Rotweins, kurz vorm Bersten. Areni in Armenien. Heimat der Reben, der schiefen Blicke und offenbar auch der kriechenden Besoffenen. Und da steht es. Gelb, knallgelb wie ein Nikotingebiss nach vier Tagen Festival – das Schild.

„Beware – Drunken People Crossing.“

Ein Strichmännchen auf allen Vieren mit einer Flasche in der Hand. Ich mein, wer zur Hölle hat das genehmigt? Ein Beamter mit Restalkohol im Hirn und einem Kater, der ihm die Eingeweide rückwärts rauszieht?

Der Alte lachte. So ein Lachen, das klingt, als hätte er früher in einem Bordell Klaviersaiten mit den Zähnen gestimmt.
„Sie wissen eben, dass ich komme“, hat er gesagt und mich angeguckt, als wär ich sein verdammter Navigator durch das Chaos dieser Welt.

Ich hab nur geschnüffelt. Moos gab’s keins. Nur trockene Erde, Traubenreste und der Duft von Männern, die ihren letzten Stolz in einer Flasche Areni-Wein ersäuft haben.

Ich bin Castor. Der Hund, der das Schild verstanden hat. Und vielleicht auch ein bisschen die Menschen. Zumindest die auf allen Vieren.

Und wer mehr über die Weinkultur in Armenien wissen möchte, liest den Artikel von Alten HIERhttps://offdoor.blogspot.com/2025/05/armenien-wo-der-wein-das-leben-kennt.html 

— Castor’s little trip of life
📍 Areni, Armenien
🐾 @offdoor.blog | polarsteps.com/JWSmith



Castor und das Wasser, das den Berg hoch piss... äh, fließt

Wir standen irgendwo einige Kilometer hinter diesem alten, in den Fels gehauenen Kloster Geghard in Armenien. Heilige Mauern, heiliger Boden, heilige Touristen mit Selfiesticks, die glauben, Spiritualität in ihrer iCloud sichern zu können.

Und ich? Ich bin Castor. Ich scheiß auf Klöster. Ich schnüffle lieber an alten Autoreifen und pinkle an spirituelle Säulen, wenn’s sein muss.

Aber dann passiert’s. Einige Kilometer weiter. Der Alte kippt seine halbleere Wasserflasche aus. Und ich schwöre dir bei allen geklauten Knochen dieser Welt:
Das Wasser fließt bergauf.

Nicht schräg. Nicht zur Seite. Nicht so „vielleicht sieht es nur so aus“.
Nein, verdammt nochmal. Aufwärts. Gegen den verdammten Hang.

Der Alte schaut runter wie ein Papst, der gerade entdeckt, dass sein Weihwasser nach Gin riecht.
„Siehst du das, Castor?“ fragt er, während er mit glasigen Augen dem aufsteigenden Wasser zuschaut.
Ich nicke. Ich mein, klar seh ich’s.
Ich bin ein Hund. Ich hab vier Beine und besseres Gleichgewicht als die halbe Esoteriker-Brigade dort am Kloster-Parkplatz.

Dann kommt so ein deutscher Biolehrer mit Trekkinghut und Shorts, die zu viel Bein zeigen.
„Das ist nur eine optische Täuschung“, sagt er. Er zeigt mit seinem fleischigen Finger auf den Horizont, auf Hügel, auf Linien, als ob er gerade Galileo Galilei wäre.

Warum ich von Mud-Terrain- zurück auf All-Terrain-Reifen gewechselt bin

… und warum ich mich diesmal für den Radar Renegade AT5 entschieden habe

Der Gedanke ist verlockend: brachiale M/T-Reifen, die aussehen wie aus einer Apokalypse-Werbung und sich angeblich durch alles fressen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Und ich gebe es zu: Auch ich bin ihnen eine Zeit lang gefolgt – Matsch, Geröll, Sand, Abenteuer. Doch irgendwann stellt sich die Frage: Wie viel davon ist wirklich nötig, und wie viel nur mitschleppen der Unannehmlichkeiten?

45.000 Kilometer M/T – und das Ende einer Illusion


Ich hab's durchgezogen. 31 Länder, unzählige Strecken. 45.000 Kilometer mit den Cooper Discoverer STT Pro. Und ich wollte glauben, dass sie die Antwort sind – auf alles da draußen, was sich Reifen nennt.

Warum das Leben mit dem Alten so geil ist

Jetzt haben wir in über 100 Tagen fast 30.000 Kilometer runter gerissen und viele Hunde haben mich gefragt warum ich mit dem Trottel so viel herumfahre. 


Weißt du, ich war schon fast weg vom Fenster. Ungarn, Tötungsstation, Zwingerhölle. Kein Gras, kein Blick nach draußen, nur Gitter und Angst. Und dann kam er, der Alte. Ein bisschen verrückt vielleicht, so wie ein Typ, der morgens mit Kaffee redet und abends den Mond anschreit, weil erihm nicht antwortet. Aber er hat mich rausgeholt. Seitdem sind wir unterwegs. Ohne Ziel. Und genau deshalb ist jeder Tag der beste meines Lebens.

Mit dem Alten ist alles anders. Da gibt’s keine Regeln wie „sitz“ oder „bleib“ oder „geh da runter“. Höchstens mal ein „Nicht dein Ernst, Castor“, wenn ich wieder in was Altes, Verrottetes reingesprungen bin, was stinkt wie der Atem von nem toten Elch. Aber meistens lacht er dann. Manchmal flucht er, aber selbst das klingt nach Freiheit.

Jeder Tag bringt was Neues. Neue Gerüche –

Campingidylle mit Fäkalienmanagement

Der Alte sagt, das hier sei „Luxuscamping“. Ich sag dir: Das ist der Ort, an dem die Spontanität stirbt und mit Sagrotan einbalsamiert wird. 

Die letzte Vorhölle vor dem betreuten Wohnen.

Hier stehen sie alle, in Reih und Glied, wie die Zähne einer schlecht geputzten Zahnprothese: Die rollenden Einbauküchen mit Stromanschluss und Himmelbett.

Weiße Kisten, Weißware, Joghurtbecher, rollende Albträume auf Alufelgen. Deutsche, Österreicher, Polen. Alle sterilisiert, dreifach geimpft.

Griechenland. Verboten. Vergessen. Vorbei.

Ein Kapitel aus: „Castor – eine kleine Lebensreise.“

Erzählt von einem Hund, der mehr sieht als man denkt.

Wir standen irgendwo in der westlichen Türkei an den Dardanellen. Hinter uns lagen staubige Straßen, vor uns die Ahnung von Europa. Ich döste auf dem Beifahrersitz, während der Alte auf sein Handy starrte wie auf eine Todesanzeige.
Seine Lippen bewegten sich, aber da kam kein Ton raus. Nur dieser Blick.

Langzeitreisen – Die ungeschönte Wahrheit - Oder: Wenn Freiheit nach nassem Hund, Mückenspray und schlechtem Wasser schmeckt

Du hast es getan. Du bist ausgebrochen. Raus aus der Tretmühle. Rein in die Freiheit. Rein ins Abenteuer.

Du fährst, du lebst, du atmest – und du schwitzt. Und fluchst. Und kratzt dich. Und hast Durchfall.
Denn was auf Instagram aussieht wie ein Werbespot für Outdoor-Glückseligkeit, ist in Wirklichkeit ein epischer Ritt durch Sand, Schweiß, Mücken und Misstrauen.

Dieser Post ist für all jene, die glauben, dass Overlanding einfach nur eine hübsche Drohne und ein Espressokocher auf dem Dachzelt ist.
Und für die, die schon lange unterwegs sind – und heimlich beim Lesen nicken werden.

Armenien – Staub, Stein und Wein

Armenien. Verdammt, was für ein Land. Ich hatte ja einiges erwartet – kahle Berge, ein paar alte Steine, vielleicht ein Glas schlechter Schnaps am Straßenrand. Aber was ich bekommen habe, war ein Schlag mitten in die Fresse der Erwartungen.



Es waren nur 2 Wochen aber mit der Intensität von 2 Monaten.

Schon bei der Einfahrt über die Grenze wurde klar: Das hier ist kein zweites Georgien. Es ist besser. Keine herumlungernden Plastiktüten, kein Theater. Stattdessen: Stille. Weite. Und Menschen, die dir in die Augen schauen, als wollten sie dir nichts verkaufen, sondern einfach nur wissen, wie’s dir geht. Unglaublich, aber wahr.

Somewhere between Steinen, Schnee und Donner – GeSCHEITERt am Mount Azhdahak

Der Alte hat heute wieder eine dieser genialen Wahnsinnsideen gehabt. "Wir kürzen ab", hat er gesagt. "Direkter Weg zum See am Vulkan vorbei. Mount Azhdahak 3795m hoch.  Vulkan", hat er gesagt. Zwanzig Kilometer Luftlinie. Vielleicht. Wenn man Flügel hat. Oder ein verdammter Vogel ist. Wir sind keine Vögel. Wir sind ein alter Mann mit einem fitten Hund und einem pickelharten Pick-up auf Allrad und Hoffnung.



https://youtube.com/watch?v=r1BIAa9Xuuk&si=x9UrRh_-zuVjup_n

Der Azhdahak stand da wie ein stummer Gott aus grauem Stein, seine Flanken noch verschneit, selbst Ende Mai. Wir wollten ihm zu Füßen liegen, den Drachenberg riechen, seinen Atem spüren. Und dann kam der Schnee. Erst eine Verwehung – wir drüber. Dann noch eine – wir umfahren durchs Vulkangeröll. Dann die dritte: ein Grab für Pick-ups. Der Alte steigt aus, flucht in drei Sprachen, schaut auf die Karte, flucht wieder, schnauft wie ein alter Diesel. Dann zieht er die Reißleine. Umkehren. Man muss wissen, wann der Berg gewonnen hat. Heute war er stärker.

Camping-Highlight am Sewansee: Armenian Camp bei Artanish, Armenien

Wenn man monatelang mit dem eigenen Offroader durch den Kaukasus und halb Osteuropa holpert, wird man genügsam. Eine halbwegs gerade Fläche, keine Müllhalde, vielleicht noch eine funktionierende Dusche – schon ist man glücklich. Und dann kommt man zum Armenian Camp beim Ort Artanish am Sewansee und fragt sich: Bin ich noch in Armenien oder schon im Camping-Resort-Paradies?

"Der Ararat, der Schnaps und das große Verlieren – ein Blick aus der Ferne"

Du starrst den ganzen Tag auf diesen gottverdammten Berg. Majestätisch, schneebedeckt, 5137 Meter Arroganz. Ararat.

Der heilige Berg der Armenier, wo Noah angeblich seinen Suffkahn nach der Sintflut an Land zog.

Aber wenn du heute auf der Karte nachsiehst – Überraschung: Türkei.






Du fragst dich irgendwann, mitten im warmen Staub, warum der verdammte Ararat nicht mehr zu Armenien gehört.

Warum steht das Wahrzeichen eines ganzen Volkes heute auf fremdem Boden? Warum steht der Glaube auf der falschen Seite der Grenze?

Die Antwort liegt wie immer im Schmutz der Geschichte.