Ich hab zum ersten Mal mein Bein gehoben beim Pissen. Nicht wie so ein harmloser Hosenpisser-Welpe, der einfach stehen bleibt wie ein verdatterter Tourist im Supermarkt.
Nein, ich hab das Bein gereckt wie ein Veteran, der das erste Mal seit Jahren wieder den Whiskey riecht. Ausgerechnet in Bulgarien wo die Konkurrenz so groß ist.
Der Alte hat’s gesehen, hat kurz gezuckt, dann genickt. „Jetzt geht’s los mit der Pubertät“, hat er gemurmelt, als würde er das Drehbuch schon kennen.
Und dann hat er’s gesagt – das Wort, das sich wie ein Schlüssel in meinem Hirn gedreht hat: **„Du bekommst langsam richtige Eier.“**
Verdammt richtig, Alter. Und heute hab ich sie zum ersten Mal in den warmen Sand gelegt.
Zwei kleine goldene Kronen auf dem heißen Teppich des Lebens. Und ich schwöre dir, ich hab den Wind gespürt, der flüsterte: **„Du bist jetzt ein Mann, Castor.“**
Was der Alte noch nicht weiß: Mit dem Beinheben kam auch was anderes. Was Dunkles. Was Wildes. Die Erinnerung ist ein Sieb. Und der Gehorsam ein alter Zettel, den ich in den Matsch geschmissen hab.
**Junghundedemenz.** Nichts bleibt hängen. „Sitz“? Nie gehört. „Komm“? Wer ist das? „Platz“? Such dir 'nen Teppich, Alter.
Ich bin Castor, Sohn der Straße, König der Sandhügel und Patron heiliger Pfützen. Der Alte muss sich warm anziehen. Denn ab jetzt tanze ich nicht mehr nach seiner Pfeife. Ich tanze nach dem Lied meiner Eier.
**Castor – Never Stop Discovering** P.S.: Ich werde euch von jeder rebellischen Minute berichten. P.P.S.: Der Alte nennt mich jetzt „Che Guevara mit Fell“.
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