In den letzten beiden Tagen unseres Trips durch die Westsahara wurden wir Zeuge und Betroffene der aktuellen Migrationspolitik. Es war uns auf einem langen Stück des Küstenstreifens nicht erlaubt zu übernachten. Wir hatten uns dann nach hinten in die Sanddünen verzogen, wurden aber die gesamte Nacht Zeuge der Abschreckungsmassnahmen mit Suchscheinwerfern. Da nur wenige Militärposten englisch können wurde uns erst am folgenden Tag klar, das wir mitten in der Migrationsroute zu den Kanarischen Inseln übernachtet haben.
Die marokkanische Regierung hat in den letzten Jahren ihre Bemühungen zur Bekämpfung illegaler Migration verstärkt. Besonders im Küstenabschnitt zwischen Tarfaya und Laâyoune, einer strategisch wichtigen Region entlang der Westsahara, sind die Aktivitäten des Militärs deutlich sichtbar. Über eine Strecke von ca. 200km ist alle 500m ist ein Militärposten stationiert der meist über 2-3 scharfe Hunde verfügt, großteils Malinoix oder Schäferhundmischungen.
Dieser Küstenstreifen ist ein bevorzugter Ausgangspunkt für Migranten, die versuchen, über den Atlantik die Kanarischen Inseln zu erreichen. Um dies zu verhindern, hat Marokko ein Netzwerk von Überwachungsstationen eingerichtet und patrouilliert intensiv entlang der Küste. Mithilfe modernster Technologien wie Drohnen, Wärmebildkameras und Radarsystemen überwacht das Militär die Strände und nahegelegenen Siedlungen.
Neben der technischen Überwachung spielt die Präsenz von Militär- und Polizeikräften eine zentrale Rolle. Kontrollpunkte auf Landstraßen und regelmäßige Razzien in potenziellen Sammelstellen sollen Menschenschmuggelrouten stören. Gleichzeitig werden festgesetzte Migranten in Aufnahmelager gebracht, wobei internationale Menschenrechtsorganisationen wiederholt die humanitären Bedingungen kritisieren.
Die Maßnahmen sind Teil der marokkanischen Zusammenarbeit mit der Europäischen Union, die das Land finanziell und logistisch unterstützt. Dies geschieht vor dem Hintergrund eines gemeinsamen Ziels: die Migration nach Europa einzudämmen.
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