Ak-Baital, 4.655 Meter, der höchste Pass auf dem Pamir Highway, mitten in einer Mondlandschaft aus Stein und Stille. Und davor? Der Balkan, Griechenland, die Türkei. Tee mit Zuckerwürfeln und endlose Gespräche mit Männern, die zu viel Zeit haben. Georgien, Russland, Kasachstan – das große flache Nirgendwo, in dem ein Tankstellensnack zum Festmahl wird.
Die Mangystau-Region, wo die Erde aufbricht wie ein alter, rissiger Ledersattel, und der Aral-See, ein gestrandeter Ozean in der Steppe. Usbekistan, Tadschikistan, der Whakan-Korridor an der Grenze zu Afghanistan. Eine Straße, die wie ein Adernetz durch die Berge schneidet. Links das Nichts, rechts das Nichts – und mitten drin ich.
Harald wird mich mit seinem Steyr 12M18 begleiten, so lange er Lust hat.
Dann fährt er zurück, oder woanders hin, und ich werde irgendwo zwischen Schotterpisten und Einsamkeit entscheiden, wo es weitergeht. Vielleicht Kirgistan, vielleicht noch weiter, vielleicht zurück, vielleicht nie. Vielleicht aber auch bis in die Mongolei, falls Harald sein Auto irgendwo parkt und zurückkommt. Aber ich entscheide das kurzfristig – 40 Grad im Schatten sind nicht so mein Ding.Dieses Mal habe ich mehr Platz. Der Offroad-Anhänger schleppt zusätzlichen Diesel, Hundefutter, alles, was man braucht, um noch ein paar Kilometer weiter Richtung Horizont zu kriechen. Der Motor wird schnurren, der Hund wird auf dem Beifahrersitz schlafen, und irgendwo in der Ferne wird sich der nächste Horizont aufspannen. - Ich werde da sein.
Los geht es im März – sofern es endlich einen Termin für die Einzelgenehmigung meines Autos (Typisierung) gibt.
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