NICHT BEZAHLTE WERBUNG
Es ist März 2024. 44 Monate und 200.000 km sind mit dem New
Defender bereits gefahren! Und was wurde
ich vor 3 Jahren von einigen „AltDefenderIdeologen“ bei Blacklandy zerrissen als
ich vom New Defender berichtet hatte. NICHTS von den damaligen Prognosen ist eingetreten.
Ich vermute, dass außer den Testfahrern von Land Rover und James Bond niemand in Deutschland so viel Praxiserfahrung mit dem New Defender hat wie ich. Wenn ja, bitte melden, denn Eure erFAHRungen interessieren mich sehr.
In
allen Geländesituationen und Straßenverhältnissen, mit und ohne Anhänger.
Tausende Kilometer vereiste Straßen in Lappland, Autobahnen mit einer
Geschwindigkeit von 180 km/h in Deutschland. Der höchste Punkt Europas, der mit
dem Auto zu erreichen ist, der Col de Sommellier mit einer Höhe von 3.035 m,
tiefer Schlamm und weicher Flugsand und felsiges Gelände in Kroatien und
Slowenien sowie übelste Schlammeinlagen und Sand in Polen und der Lausitz.
Mitte 2020 hatte mein Land Rover DISCOVERY 4 nach 5 Jahren einen Kilometerstand von 285.000 km erreicht. Die Reparaturen häuften sich. Dazu kam, dass mich meinen Steuerberater mit immer neuen Ausgaben quälte und der Empfehlung ich solle mir mal ein neues Auto zulegen um die Abschreibungen zu optimieren.
Nach langen Überlegungen, die sich oft auf einen Discovery 5
bezogen, fiel die Wahl dann spontan auf den NEW DEFENDER, 2.0 Liter, 4 Zylinder mit 200
PS, da ein 6 Zylinder Motor noch nicht in Sicht war. Auch mit dem Wissen, dass
ein völlig neu entwickeltes Auto einige Kinderkrankheiten haben könnte, ging
ich dieses Risiko ein.
Was waren meine Kriterien und der Verwendungszweck? In meiner Anwendung muss das Auto zwei Grundanforderungen erfüllen.
- Komfortable, lange Geschäftsreisen auf deutschen Autobahnen, oft 600-800 Kilometer am Stück und mit viel Gepäck für mehrere Wochen.
- Overland / Offroad-Reisen in alle Regionen abseits der Massentouristen über Schotterpisten, Waldwege und teilweise unwegsames Gelände, um abgelegene, einsame Schlafplätze zu erreichen und Übernachtung im Dachzelt, im Auto in sehr kalten Regionen unter -20 Grad oder auch das ziehen in unwegsamem Gelände eines Expeditions Wohnwagens mit 1,7tonnen.
Die ersten 55.000 km und 9 bereiste Länder hatte er nach 9 Monaten hinter sich. Kein einziger Ausfall oder Schaden trotz der ersten Serie des neuen Defender. LR hatte endlich den neuen Motor 3.0, 6 Zylinder Diesel bestellbar. Nach einem guten Angebot meines Händlers, der Torpedo Garage Kaiserslautern und Land Rover Deutschland war es Zeit für ein Upgrade.
Alle kleinen Schwachstellen, die ich an meinem 2020er Modell
der ersten Serie bemängelt hatte, waren nun im MY 2021 entschärft. Die sehr
schnell verschmutzenden Stoffsitze wurden ohne Aufpreis durch Vollledersitze
ersetzt. Die Software der Soundanlage wurde verbessert und es gibt keine
Aussetzer mehr. Das nervige „anpingen“ schon nach einer Stunde offener
Heckklappe beim Campen „Batterie schwach, Motor starten“ ist stark reduziert.
Im Unterbodenbereich hat man dem 3.0l bis zur Fahrzeugmitte einen Aluminium-Unterfahrschutz
spendiert, der für zusätzliche Sicherheit sorgt.
Wirklich gelungen ist aber die Leistungsentfaltung und der
Sound des 3.0 Liter 6-Zylinder-Motors, selbst in der schwächsten 200
PS-Variante. Mehr brauche ich nicht, habe ich festgestellt. Er ist ein Biest.
Mittlerweile hat auch der 3.0 Liter Motor 145.000 km ohne Probleme hinter sich.
Insgesamt also über 200.000 km mit dem
New Defender und meinem 1,7t schweren südafrikanischen Offroad-Wohnwagen hinten
dran.
Was hat sich beim 3.0 verbessert oder verändert?
Nachdem mein DISCOVERY 4 einige Modifikationen erfahren hatte
(siehe HIER Teil 1,2,3), ist der New DEFENDER moderat geblieben. Von Anfang an
wurde er teilweise foliert, um den schwarzen Lack zu schützen, andere
Rad-Reifen-kombination mit 275/55 R20, AT-Reifen KO2 von BF Goodrich, 20"
Alufelgen Diewe Amaro in schwarz, Nakatanenga Lüftungsgitter für die hinteren
Seitenfenster, LR Expeditionsbox außen, LR Klappleiter, LR Dachgepäckträger, 2
Bergeösen hinten, Rhino Rack 270Grad Batwing Compact Markise, Front- und
Heckschürze mit Herculiner Schutzlack lackiert, Dachzelt Columbus Variant Black
Storm small und zu guter Letzt noch ein teilbarer Innenboden, um auch bei
eingebauter Schublade an das Staufach zu kommen. So soll es sein und auf eine
Seilwinde verzichte ich erst einmal.
Fahrverhalten:
Mein Kriterium 1. Entspanntes Autobahnfahren.
In diesen fast 4 Jahren war ich häufig pro Woche zwischen 600 und
1.200 km auf Autobahnen in Deutschland, den Niederlanden, Österreich, Belgien,
Dänemark, Kroatien, Bosnien und der Schweiz unterwegs.
Erstklassiger Komfort, entspanntes Reisen und Ankommen auch
nach 7-9 Stunden Fahrt. Erstklassige Straßenlage auf der Autobahn auch bei 180
km/h in den Kurven, viel besser als erwartet. Bei 130 ist die Fahrt entspannt
und mit ca. 10 - 11 Ltr/100 km auch recht sparsam wenn man bedenkt, dass hier ca.
3 Tonnen bewegt werden. Auch auf kurvigen Landstraßen ist es ein Vergnügen, ihn
flott zu fahren. Das Fahren auf glatten Straßen ist sehr sicher und
komfortabel, da die Elektronik sehr, sehr gut ausgleicht. In Schweden und
Finnland bin ich im Dezember/Januar insgesamt 7.000 km auf geschlossener
Schneedecke und Eis gefahren. Aber selbst mit All-Terrain-Reifen im Schneesturm
war das Fahrzeug jederzeit gut beherrschbar und sicher unterwegs.
Wenn ein echter Winter kommt, sollte man trotzdem nicht auf
richtige Winterreifen verzichten, auch wenn ich im Winter 2023/2024 mit AT BF
Goodrich KO2 durchgefahren bin. Die modernen LED-Scheinwerfer sind so hell,
dass man auf Zusatzscheinwerfer verzichten kann, außer man lebt in der
Polarzone.
Mein Kriterium 2: Overland/Offroad-Reisen.
Auf meinen Reisen hatte der Discovery 4 schon so viel von
seinen Fähigkeiten gezeigt, dass es schwierig werden würde, meine
Reisegewohnheiten zu übernehmen. Tatsächlich vermisse ich bis heute die
zweiteilige Heckklappe des Discovery, die gleichzeitig Koch-/Esstisch,
Arbeitstisch und Aufstiegsleiter war. Auch die kürzere Liegefläche im Defender
kam mir anfangs nicht entgegen, da ich bei Wintertouren meist im Auto schlafe,
während die Kisten auf den Dachgepäckträger wandern. Aber der Ausbau der 2.
Sitzreihe (4 Sitze, 5 Minuten) hat nicht nur die Liegefläche deutlich
verlängert, sondern auch noch Platz für 2 weitere Kisten im Fußraum geschaffen.
Einzelne Testberichte, wonach der Defender keine ebene Liegefläche bietet sind
schlichtweg falsch und miserabel, ohne Praxiserfahrung recherchiert. Gigantisch
ist die dynamische Dachlast von 168 kg. Da kann man schon einiges aufs Dach
packen und den kleineren Raum gegenüber dem D4 kompensieren.
Über die Geländeeigenschaften brauche ich wohl nichts mehr
zu schreiben. Die sind schon ausgiebig in diversen Videos dokumentiert. Schau
Dir einfach das Video HIER an.
Aber es gibt ein paar Features, die ich als Alleinreisender ganz besonders
schätze. Sehr hilfreich sind die 360-Grad-Kameras, die im Geländemodus beide
Vorderräder und das Gelände vor dem Auto zeigen. Das erspart oft das Aussteigen
und erhöht die Sicherheit in kritischen Situationen enorm. Ebenso die
hilfreichen Kameraansichten im Gespann-Betrieb. Eine weitere Funktion, die ich
sehr zu schätzen gelernt habe, ist das Heben und Senken des Hecks mit Hilfe von
Schaltern im Laderaum, die die Luftfederung aktivieren und das Auto in die
Waage bringen. Es ist sehr bequem, waagerecht zu schlafen und zu kochen. Auch
das An- und Abkuppeln eines Anhängers wird dadurch erheblich erleichtert.
Die Außenbox und die fest montierte Klappleiter (beides
Zubehör) sind auf Reisen Gold wert. Bergematerial oder Matschstiefel sind hier
schnell verstaut und griffbereit.
Fazit nach über 200.000 Kilometern:
Auf allen erdenklichen Straßen- und Geländeverhältnissen: Das BESTE Auto, das ich in 48 Jahren je hatte. Ja, die Elektronik hatte im Dezember einen kleinen, kuriosen Aussetzer, da die Karten des Navigationssystems nicht mehr vorhanden waren, dies aber mit Support der Entwickler in GB erledigt werden konnte. Einziges Ärgernis (wenn auch nur ein Schönheitsfehler) ist der Ausfall des Ringes beim Tagfahrlicht, dessen Reparatur mit über 2.000€ zu Buche schlagen würde.
Ein extrem positives Phänomen: die Bremsbeläge wurden das erste mal bei 93.000km gewechselt (vorsorglich) und die Bremsscheiben sind bei 145.000km immer noch die ersten.
Weitere Videos, Reiseberichte und vieles rund um Overland
Reisen findet Ihr auf meinem Blog www.overland.4x4.de
Und: Empfehlen kann ich bedingungslos das Werkstattund Verkaufs Team der Torpedo-Garage in Kaiserslautern mit Mike Ebel und Tobias Bollmus, die mich nun seit 7 Land Rover Jahren begleiten und beraten.
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