Nach zweijähriger Pause geht die "Caravan - Motor - Touristik", kurz CMT, 2023 in Stuttgart wieder an den Start. Zum Saisonstart ist die CMT DIE Neuheitenschau für Camping, Caravaning und Reisemobile. Über 1.600 Aussteller präsentieren ihre Angebote für Endverbraucher und Fachbesucher. Zwar ist die Zahl der Aussteller mit 2.161 aus 2020 wie bei vielen anderen Messen stark rückläufig, aber die Besucherzahlen liegen offenbar wieder bei rund 300.000 Besuchern in 9 Tagen. Die Messe ist noch bis zum 22. Januar 2023 geöffnet.
Neben all den altbekannten Herstellern haben sich auch viele neue Hersteller eingefunden, die im Grunde fast das gleiche anbieten. Ein Trend zeichnet sich nach wie vor ab. Auf einen 08/15-Kastenwagen werden AT-Reifen mit robusten Felgen aufgezogen, ein bisschen Folierung und ein Offroad-Schriftzug und fertig ist der satte Aufpreis, mit dem dann 90% sowieso nur auf den überfüllten Campingplatz fahren.
Auch bei den Dachzelten tut sich was. Nichts wirklich Neues, aber die Zahl der Anbieter steigt massiv, denn die Nachfrage ist groß. Allerdings erinnern mich viele vom Design und der Verarbeitung sofort an China-Ware, die aber zu sehr hohen Preisen verkauft wird. Es herrscht Goldgräberstimmung, denn durch die Coronaeinschränkungen will irgendwie jeder raus und Camping boomt.
Im Offroad Trailer Bereich ist etwas Bewegung, da viele Anbieter von Aluminiumaufbauten aus der Türkei auf den Markt drängen. Raptor und CAMPPASS sind neu, aber mit ihren Vor- und Nachteilen nur bedingt optimal weil viel zu hoch.
Totgesagte leben länger gilt auch für Jurgens, den südafrikanischen Hersteller von Gravel- und Offroad-Caravans, der nach 70 Jahren in die Insolvenz schlitterte. Von Leefek aus Südafrika übernommen, tritt Leefek nun mit einer kompletten Produktpalette von 12 Offroad-Caravans in den europäischen Markt ein. Ab sofort mit dem Händler www.freelanderschmiede.com.
Der Leefek Rambler (Bild oben) ist zudem der wirklich robuste Vertreter mit allen Eigenschaften, die man sich von einem Overland Caravan für unsere Regionen wünschen kann. Breit (197) und hoch (234) wie gängige gängige Geländewagen mit Dachgepäckträger passt er überall durch, wo auch das Zugfahrzeug durchpasst. Und wenn es doch einmal eng wird, zerrt man ihn, geschützt durch die Baum-/Rockslider an Front und Heck, einfach durch.
Fazit: Der Markt boomt noch, aber es ist absehbar, wann die Blase platzt. Die Preise sind maßlos überzogen. Im Segment der Expeditionsmobile sind wir im Bereich eines gehobenen Eigenheims angelangt, aber mit Lieferzeiten bis zu 4 Jahren sind diese Hersteller glücklich. Auch die Auftragsbücher der andern Hersteller sind voll, weil die Händler in Goldgräberstimmung bestellt haben. Doch der Frust der Camper wächst, weil sie merken, dass zwischen den Wohnmobilen kaum noch Platz für den Campingtisch ist und die in der Werbung versprochene Freiheit nur eine Illusion ist.
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