Gummi-Wisent auf 55m 3D Bogenparcour Kössen |
Manchmal muss ich raus aus meinem Büro - nicht nur auf eine Cappuccino-länge, sondern für 1 - 2 Tage.
In die Stille, in den Wald, nur umgeben von Vögeln, Mardern, Mäusen, Waldkäuzen, Bären, Wölfen und sonst-igem Getier der Bergwelt in Bayern.
Die Herausforderung bei der Bogenjagd ist normalerweise das leise heranpirschen an das Wild, damit es auch eine Chance gegenüber dem Jäger hat.
Das ist der riesige Unterschied zur herkömmlichen Büchsenjagd, (das ist nicht die Jagd auf Büchsen) bei der der Jäger still bei einem Glas Rotwein, einer guten Räucherwust und mit einer Heizdecke auf seinem Hochsitz hockt, wartet, und dann mit einem Zielfernrohr aus 200m Entfernung den Wildbestand "reguliert".
Braunbären in extremen Bergaufschuss Bogenparcour Kössen |
Ganz anders bei der Bogenjagd, die ich mittlerweile gerne als Ausgleich und Ent-spannung betreibe. Ich kann beim Anpirschen soviel auf Ästen heruntrampeln oder mich schnäuzen wie ich will, die Gummitiere, die im abgesperrten Wald verteilt sind, flüchten nicht. Und wenn ich den Schwarzbären nicht genau im Kill treffen sollte, ist das nicht ganz so schlimm wie in Kanada, denn auch ich werde dann überleben. (in Kanada überlebt dann eher der Bär) - Uffff, da bin ich wirklich erleichtert! (der Bär in Kanada sicher auch, da ich in Bayern bleibe)
Eine wirklich große Herausforderung, neben dem Treffen mit einem HighTech Bogen ist auf jeden Fall das Gelände auf den von mir präferierten 3D Parcours in Ruhpolding (www.bowhunting-chiemgau.de) und Kössen. Es sind die Kilometer die man zwischen den einzelnen sicher abgesteckten Stationen läuft und besonders die Höhenmeter die in dem bergigen Waldgelände zurück zulegen sind. Bei feuchtwarmem Wetter wie im Sommer strapaziert das ganz ordentlich die Schweissdrüsen und gibt den Bremsen Futter. Aber es entspannt und macht fit. Der Hosenboden und die Knie werden bei einem Flachlandtoiroler wie mir ebenfalls gut beansprucht, da ich feststellen musste, dass doch auch nach dem starken Regen der letzten Tage dort keiner die Trails "gestreut" hatte. Also täglich eine frische Hose!
An manchen Tagen landet man dort aber schneller im Matsch als man "scheisse rufen" kann. Das macht aber weder dem Wald was aus, noch laufen die Gummihirsche weg.
Allerdings ist auch das ein Sport, der viele Facetten hat und es viele Gründe in Bezug auf mögliche künftige Kriesen haben könnte, den Umgang mit modernem Pfeil und Bogen zu erlernen. Nicht zuletzt ist es die mentale Ebene die hier gefestigt weden kann.
Neben dem schiessen eines Compoundbogens der eine, nach einiger Übung, eine erschreckend hohe Treffergenauigkeit vorweisen kann, kann man in Ruhpolding bei Roman Heigenhauser und Kristina [Weltmeisterin] auch das traditionelle Bogenschiessen wie im Mittelalter erlernen. Derzeit spriessen in Bayern und Österreich die Bogenparks wie Pilze aus dem Boden und es gibt neue, die "verkehsgünstig gelegen" sind (in Reiseprospekten bedeutet dies, also direkt neben der Autobahn). Wenn ich jedoch mit ständigem Verkehrslärm umgeben sein möchte, könnte ich mich auch auf den Rastplatz der Autobahn setzen oder auch gleich Zuhause bleiben.
Keiler bei BowHunting Chiemgau in Ruhpolding |
Roman Heigenhauser mehrfacher Europameister - www.bowhunting-chiemgau.de |
Deshalb bevorzuge ich den Parcours in Ruhpolding, der über einen gut ausge-wählten Shop mit super Preisen (teils unterhalb von Onlineshops), einer super Beratung und der profess-ionellen Schulungs- möglichkeit verfügt. Zudem ist ca. 150m vom Bogenparcours entfernt das Landhotel Maiergeschwendt, in dem man sehr gut und günstig übernachten kann und sich auch noch die Parcoursgebühr im BowHunting Chiemgau sparen kann. Von dort aus ist man auch in ca. 20 Min. in Kössen am 3D Parcour, der leider über keinerlei Infrastruktur (Bogenverleih, Bogenkurse, Beratung, Bogenshop) verfügt. Wenn dann jemand von unseren Lesern noch Bogenschiessen und Golf miteinander kombinieren möchte, ist er in Kössen im Peternhof sicher gut aufgehoben. PS: Bowhunting Chiemgau ist übrigens der einzigste mir bekannte 3D Parcours in Deutschland, bei dem auch mit der Armbrust geschossen werden darf! Noch ein letzter Tip: bevor Ihr Euch irgend einen Krempel in einem Onlineshop kauft und hinterher alles nochmal kaufen müsst, lasst euch in Ruhpolding beraten und probiert es dort aus. Bei mehrfachen Europameistern und Weltrekordhaltern lässt es sich einfacher lernen als bei Theoretikern. Und die eingehende Frage nach Sinn oder Unsinn kann ich definitiv mit SINN beantworten! Nein es wird nicht auf lebende Tiere geschossen, das ist sogar veboten. Es sind alles (auch auf den Fotos oben) Tiernachbildungen aus Gummi. Fotos: stefanrossman.com und Mr. Flare