Bereits 2015 hat das Team von Matsch&Piste einen hervorragenden Artikel zum Thema Seilwinde geschrieben. Durch Burkhard bin ich jetzt erst darauf aufmerksam geworden.
Was muss ich vor dem Kauf einer Winde beachten? Welche Zugkraft benötige ich? Ist die Geschwindigkeit wichtig? Muss ich etwas an meinem Fahrzeug verändern? Sind Kunststoff- oder Stahlseile besser? Welches Zubehör brauche ich für meine Winde? Wie benutze ich eine Winde richtig und wie pflege ich sie? Alles Fragen, die sich Offroader vor und nach dem Kauf einer Seilwinde stellen. Wir haben für euch die Antworten zusammengetragen.
Eine Seilwinde kann elektrisch, mechanisch oder hydraulisch angetrieben sein. Die elektrischen ziehen Ihre Energie aus dem Bordnetz, die mechanische wird über den Motor angetrieben und die hydraulische über eine vom Motor angetriebene Hydraulikpumpe. In diesem Artikel geht es um die weit verbreitete elektrische Winde.
Welche Zugkraft benötige ich?
Die Frage, die sicherlich im Vordergrund steht: Wie hoch muss die
Zugkraft der Winde sein? Welches Gewicht muss die Winde sicher und ohne Überlastung ziehen können? Soll die Seilwinde keine wesentlich schwereren Lasten als das eigene Gewicht ziehen, ist die gängige Faustformel 2,2 mal das eigene Fahrzeuggewicht. Das trifft auf die klassischen Geländewagen wie Mercedes G onder Land Rover Defender zu. Bei moderneren Fahrzeug-Typen sollte nur von max. des 1,5-fachen des Fahrzeuggewichtes ausgegangen werden.
Beispiel: Bei einem Fahrzeuggewicht von zwei Tonnen, wäre die nötige Zugkraft der nächste aufgerundete Wert, mindestens aber 4,4 t. Oftmals findet sich die Zugkraft, die meistens in Pfund (lbs) angegeben ist, in der Bezeichnung der Seilwinde. Die Warn 12.0 XE hat beispielsweise eine Zugkraft von 12.000 lbs, was ca. 5,4 t entspricht.
Aber Obacht! Die angegebene Zugkraft der Winde ist nicht in jeder Situation gleich. Je mehr Seillagen sich auf der Winde befinden, je geringer wird sie. Die maximale Kraft ist nur bei der ersten Wicklung gegeben, also wenn das Seil fast abgerollt ist.
So reduziert sich bei der T-Max 12000 mit 5,5 t Zugkraft, diese bei der zweiten Lage bereits auf 4,6 t, bis hin zu 3,8 t bei der vierten Lage Seil. Der Einsatz von mindestens zwei Umlenkrollen kann die Zugkraft erhöhen, dazu aber später mehr.
Beachtet auch, das die Zugkraft irgendwo abgestützt werden muss. Sonst zieht ihr das Windenfahrzeug einfach über den Boden. Um die Last abzufangen kann nötigenfalls das Windenfahrzeug an einem festen Anker befestigt werden oder mit LKW-Unterlegkeilen gehalten werden. Im Zweifelsfalle das Gewicht des gezogenen Fahrzeugs reduzieren (Alle aussteigen lassen, entladen). Es kann auch der Rollwiderstand verkleinert werden, indem vor den Rädern freigeschaufelt wird.
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