"Der Ararat, der Schnaps und das große Verlieren – ein Blick aus der Ferne"

Du starrst den ganzen Tag auf diesen gottverdammten Berg. Majestätisch, schneebedeckt, 5137 Meter Arroganz. Ararat.

Der heilige Berg der Armenier, wo Noah angeblich seinen Suffkahn nach der Sintflut an Land zog.

Aber wenn du heute auf der Karte nachsiehst – Überraschung: Türkei.






Du fragst dich irgendwann, mitten im warmen Staub, warum der verdammte Ararat nicht mehr zu Armenien gehört.

Warum steht das Wahrzeichen eines ganzen Volkes heute auf fremdem Boden? Warum steht der Glaube auf der falschen Seite der Grenze?

Die Antwort liegt wie immer im Schmutz der Geschichte.

Steinerne Erinnerungen – Friedhöfe in Armenien und die Kunst des Gedenkens

Ein Land, das seine Toten ehrt


Wer durch Armenien reist, begegnet einem Land, das tief in seiner Geschichte verwurzelt ist – und nirgendwo wird das so deutlich wie auf seinen Friedhöfen. Diese Orte sind keine reinen Ruhestätten. Sie sind stille, würdevolle Galerien des Lebens, die mit einer Intensität und Schönheit überraschen, wie man sie selten sieht. Der Tod ist hier nicht das Ende, sondern ein Teil des Lebenszyklus, und das zeigt sich besonders in der Art und Weise, wie Armenier ihre Verstorbenen ehren.

Erinnerung in Stein gemeißelt – Die besondere Grabsteinkunst

Gefahr aus dem Gras – Schlangenpopulationen in Armenien und Georgien


Warum Hunde in manchen Nationalparks nicht erlaubt sind – und was Reisende wissen sollten

Wer mit Hund auf Abenteuerreise durch die Weiten des Kaukasus zieht, spürt schnell: Hier gelten andere Regeln. Zwischen rauen Gebirgspfaden, blühenden Almwiesen und den weiten Steppenlandschaften Georgiens und Armeniens teilen sich Mensch und Tier ein Land, das voller Leben – und voller Gefahren ist. Eine davon ist kaum sichtbar, aber allgegenwärtig: Schlangen. Und unter ihnen einige mit tödlichem Biss.

Zwischen Mythos und Realität: Schlangen im Kaukasus

Armenien und Georgien gehören zu den artenreichsten Regionen des eurasischen Raums, was Reptilien betrifft. Besonders im späten Frühjahr und Sommer, wenn sich die Steine aufheizen und das Gras trocken wird, zeigen sich die Tiere vermehrt – nicht selten entlang von Wanderwegen, Feldstraßen oder direkt am Lagerplatz. Während viele harmlos sind, gehören einige zu den giftigsten Arten Europas.

Cognac vs. Armenischer Weinbrand – Zwei Brüder mit eigener Seele

Wer an edlen Branntwein denkt, hat meist sofort das Bild eines feinen Cognacs aus Frankreich vor Augen – gereift in Eichenfässern, goldfarben schimmernd, mit Aromen von Vanille, Tabak und Trockenfrüchten. Doch kaum einer weiß: Auch im Kaukasus, in Armenien, wird seit Jahrhunderten ein „Cognac“ gebrannt, der es in sich hat. In diesem Artikel vergleichen wir den französischen Cognac mit dem armenischen Weinbrand, der aus gutem Grund lange Zeit ebenfalls den Namen Cognac tragen durfte.

Der Ursprung: Cognac, Frankreich

Cognac ist keine bloße Spirituose – es ist ein

Armenien – Wo der Wein das Leben kennt


 

Ich stand in dieser verdammten Höhle, irgendwo im Nirgendwo von Vayots Dzor, und es roch nach Staub, Stein und etwas, das älter war als alles, was ich je getrunken habe. Areni-1. Die älteste Weinkelterei der Welt, sagen sie. Fast 6.000 Jahre alt. Damals war der Wein noch keine Flucht, kein Luxus, kein Sommelierschwätz – sondern einfach Überleben. Ein bisschen Glück in Ton gekippt, zwischen Krieg, Hungersnot und Göttern, die nie zurückriefen.

Der Kirovez aus Russland – König der Äcker und Schatten der Nacht

Ich saß irgendwo bei Samara in Russland auf einem gottverlassenen Feldweg, das Fenster halb offen, der Wind roch nach Erde und Öl. Der Motor meines Pickups war längst verstummt, Castor schnarchte auf dem Bett und ich trank einen schlechten russischen Rotwein während die Nacht langsam über das Land kroch. Kein Licht, kein Dorf, keine Geräusche – nur diese endlose, schwarze Weite.

Und dann kam er. Nein – sie. Drei von ihnen.

Durch die Steppe nach Wolgograd – eine Fahrt auf den Spuren meines Vaters

Es war keine geplante Etappe. Die Zöllner in Astrachan hatten mich abgewiesen, da der Grenzübergang nicht für ein E-Visum vorbereitet ist. Ich war frustriert, kurz davor, den Tag zu verfluchen. Doch manchmal, da sind es gerade die Umwege, die uns zu den bedeutendsten Orten führen. Heute war so ein Tag. Der Tag, an dem ich durch das weite, endlose Land fuhr – von Astrachan nach Wolgograd, dem früheren Stalingrad.


Die Straße zog sich durch eine flache, trockene Landschaft, von kahlen Hügeln unterbrochen, staubig, leer und dennoch voller Geschichte. Ich fuhr durch das Herz der Steppe – ein Landstrich, in dem vor über 80 Jahren das Schicksal hunderttausender junger Männer besiegelt wurde. Einer von ihnen war mein Vater.

Mütterchen Wolga – Melancholie, Menschlichkeit und der Herzschlag eines Landes

Ein Reisebericht in zwei Tönen


Teil I – In den Schatten der Sonne

sie fließt nicht.  

sie zieht.  

die wolga.  

3.530 kilometer  

und jeder meter ein versprechen,  

das nicht gehalten wird.  

von den hügeln bei waldai  

bis ins kaspische meer  

wälzt sie sich durch die seele russlands  

wie eine alte frau  

mit zu vielen erinnerungen  

und zu wenig trost.

hier, bei stalingrad,  

wo der wind durch die steppen pfeift  

als hätte er vor 80 jahren  

noch nicht genug geschrien,  

steht die sonne tief,  

sehr tief.  

sie fällt wie blei  

auf die wolga  

und macht aus wasser  

Kalmückien – Europas letzte buddhistische Enklave

Mitten in Südrussland, zwischen Wolga und Kaspischem Meer, liegt Kalmückien – eine Region, die so gar nicht dem entspricht, was man sich unter Russland vorstellt. Weite Steppe, grasende Kamele, Tempel mit goldenen Dächern und Gebetsfahnen im Wind. 
Die Kalmücken sind das einzige buddhistische Volk Europas – Nachfahren mongolischer Nomaden, die im 17. Jahrhundert in russische Dienste traten.
Hier trifft der Buddhismus auf Sowjetvergangenheit, endlose Horizonte auf stille Einsamkeit. 
Wer sich auf die Reise dorthin begibt, taucht ein in eine stille, fremde Welt, die wie ein vergessenes Kapitel zwischen Asien und Europa wirkt.

Der Kaukasus und die Alpen – Zwei Giganten im Vergleich


Aktuell bin ich im Kaukasus in Georgien. Und verbringe einige Tage unter anderem am Anfang des Wilden Drestotals das leider nach wenigen Kilometern. Durch erdrutsche. Und Lawinen Abgänge. Blockiert ist. Hier kommt immer wieder der Gedanke dass es eigentlich nichts anderes ist als die Alpen in Österreich Deutschland und der Schweiz.

Aber es ist es wert? Die großen unterschiede einmal herauszustellen