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Campingidylle mit Fäkalienmanagement

Der Alte sagt, das hier sei „Luxuscamping“. Ich sag dir: Das ist der Ort, an dem die Spontanität stirbt und mit Sagrotan einbalsamiert wird. 

Die letzte Vorhölle vor dem betreuten Wohnen.

Hier stehen sie alle, in Reih und Glied, wie die Zähne einer schlecht geputzten Zahnprothese: Die rollenden Einbauküchen mit Stromanschluss und Himmelbett.

Weiße Kisten, Weißware, Joghurtbecher, rollende Albträume auf Alufelgen. Deutsche, Österreicher, Polen. Alle sterilisiert, dreifach geimpft.

Griechenland. Verboten. Vergessen. Vorbei.

Ein Kapitel aus: „Castor – eine kleine Lebensreise.“

Erzählt von einem Hund, der mehr sieht als man denkt.

Wir standen irgendwo in der westlichen Türkei an den Dardanellen. Hinter uns lagen staubige Straßen, vor uns die Ahnung von Europa. Ich döste auf dem Beifahrersitz, während der Alte auf sein Handy starrte wie auf eine Todesanzeige.
Seine Lippen bewegten sich, aber da kam kein Ton raus. Nur dieser Blick.

Langzeitreisen – Die ungeschönte Wahrheit - Oder: Wenn Freiheit nach nassem Hund, Mückenspray und schlechtem Wasser schmeckt

Du hast es getan. Du bist ausgebrochen. Raus aus der Tretmühle. Rein in die Freiheit. Rein ins Abenteuer.

Du fährst, du lebst, du atmest – und du schwitzt. Und fluchst. Und kratzt dich. Und hast Durchfall.
Denn was auf Instagram aussieht wie ein Werbespot für Outdoor-Glückseligkeit, ist in Wirklichkeit ein epischer Ritt durch Sand, Schweiß, Mücken und Misstrauen.

Dieser Post ist für all jene, die glauben, dass Overlanding einfach nur eine hübsche Drohne und ein Espressokocher auf dem Dachzelt ist.
Und für die, die schon lange unterwegs sind – und heimlich beim Lesen nicken werden.

Armenien – Staub, Stein und Wein

Armenien. Verdammt, was für ein Land. Ich hatte ja einiges erwartet – kahle Berge, ein paar alte Steine, vielleicht ein Glas schlechter Schnaps am Straßenrand. Aber was ich bekommen habe, war ein Schlag mitten in die Fresse der Erwartungen.



Es waren nur 2 Wochen aber mit der Intensität von 2 Monaten.

Schon bei der Einfahrt über die Grenze wurde klar: Das hier ist kein zweites Georgien. Es ist besser. Keine herumlungernden Plastiktüten, kein Theater. Stattdessen: Stille. Weite. Und Menschen, die dir in die Augen schauen, als wollten sie dir nichts verkaufen, sondern einfach nur wissen, wie’s dir geht. Unglaublich, aber wahr.

Somewhere between Steinen, Schnee und Donner – GeSCHEITERt am Mount Azhdahak

Der Alte hat heute wieder eine dieser genialen Wahnsinnsideen gehabt. "Wir kürzen ab", hat er gesagt. "Direkter Weg zum See am Vulkan vorbei. Mount Azhdahak 3795m hoch.  Vulkan", hat er gesagt. Zwanzig Kilometer Luftlinie. Vielleicht. Wenn man Flügel hat. Oder ein verdammter Vogel ist. Wir sind keine Vögel. Wir sind ein alter Mann mit einem fitten Hund und einem pickelharten Pick-up auf Allrad und Hoffnung.



https://youtube.com/watch?v=r1BIAa9Xuuk&si=x9UrRh_-zuVjup_n

Der Azhdahak stand da wie ein stummer Gott aus grauem Stein, seine Flanken noch verschneit, selbst Ende Mai. Wir wollten ihm zu Füßen liegen, den Drachenberg riechen, seinen Atem spüren. Und dann kam der Schnee. Erst eine Verwehung – wir drüber. Dann noch eine – wir umfahren durchs Vulkangeröll. Dann die dritte: ein Grab für Pick-ups. Der Alte steigt aus, flucht in drei Sprachen, schaut auf die Karte, flucht wieder, schnauft wie ein alter Diesel. Dann zieht er die Reißleine. Umkehren. Man muss wissen, wann der Berg gewonnen hat. Heute war er stärker.

Camping-Highlight am Sewansee: Armenian Camp bei Artanish, Armenien

Wenn man monatelang mit dem eigenen Offroader durch den Kaukasus und halb Osteuropa holpert, wird man genügsam. Eine halbwegs gerade Fläche, keine Müllhalde, vielleicht noch eine funktionierende Dusche – schon ist man glücklich. Und dann kommt man zum Armenian Camp beim Ort Artanish am Sewansee und fragt sich: Bin ich noch in Armenien oder schon im Camping-Resort-Paradies?